Pflegeberufe: ASGB schlägt Alarm

„Viele Altersheime stehen aufgrund der äußerst prekären Personalsituation bereits vor dem Kollaps. Das heißt einerseits, dass jene Pflegekräfte, die aktuell noch ihren Dienst versehen, die Schwelle des Leistbaren bereits überschritten haben. Andererseits sind unzählige Betten unbesetzt, weil Personal für die Betreuung der Heimbewohner fehlt. Wir bewegen uns auf eine Situation zu, die immer prekärer wird“, berichtete Tschenett am Mittwoch.
Viele Pflegeeinrichtungen in Südtirol sehen sich mit regelrechten Kündigungswellen konfrontiert. Für Tschenett ist dies ein eindeutiges Signal: „Zahlen lügen bekanntlich nicht. Und die Summe der Kündigungen von Pflegekräften in den Altersheimen hat äußerst bedenkliche Zahlen angenommen, die eigentlich auch den politisch Verantwortlichen Anlass zur Sorge geben sollten. Vogel-Strauß-Politik und die Situation aussitzen, das funktioniert nicht mehr.“
„Mir ist bewusst, dass die Forderung nach höheren Löhnen gerade in Zeiten klammer Landeskassen ein Anliegen ist, welches die Entscheidungsträger in die Bredouille bringt und nicht gerne gehört wird. Aber Untätigkeit wäre auf lange Sicht noch viel gravierender, als jetzt eine Umschichtung der Finanzmittel zu beschließen, um die aktuellen Pflegekräfte zu halten und möglichst neue dazuzugewinnen“, befand der ASGB-Vorsitzende die prekäre Situation.
Die Forderung nach einer Aufwertung des Pflegeberufes sei von den Gewerkschaften bereits lange vor dieser Krise deponiert worden. Dasselbe, so der ASGB-Vorsitzende, würde auch für den Sanitätsbetrieb gelten. Auch dort sei die Situation besorgniserregend und man müsse dringend handeln.






