von hm 26.10.2021 05:40 Uhr

Zapfenstreich am Landhausplatz: „Anpacken für unser Land“

Am Montagabend hat nach einem Jahr Unterbrechung der traditionelle Große Österreichische Zapfenstreich am Landhausplatz in Innsbruck stattgefunden. Neben der Militärmusik Tirol und der Bundesmusikkapelle Uderns waren Ehrenzüge der 1. Jägerkompanie/Jägerbataillon 6, der Schützenkompanie Uderns-Kleinboden, Abordnungen der Tiroler Traditionsverbände und der Offizierskurs des Bundes der Tiroler Schützenkompanien angetreten.

Schützenaufstellung beim Großen Zapfenstreich 2022. (© BTSK / Matthias Sedlak)

Landeshauptmann Günther Platter mitsamt der Tiroler Landesregierung, Militärkommandant Brigadier Ingo Gstrein und Schützen-Landeskommandant Major Thomas Saurer wohnten dem Festakt am Innsbrucker Landhausplatz bei und würdigten den feierlichen Auftakt zum Österreichischen Nationalfeiertag

Gemeinsam mit den Standarten des Südtiroler und Welschtiroler Schützenbundes repräsentierte die Bundesstandarte des Bundes der Tiroler Schützenkompanien alle Landesteile Tirols. „Mit der Teilnahme der Tiroler Schützen und Marketenderinnen an den Feierlichkeiten zum österreichischen Nationalfeiertag wird die Verbundenheit zu unserer Heimat Tirol und zum Vaterland Österreich bekräftigt“, sagte Saurer.

Herausforderungen unserer Zeit

LH Günther Platter strich in seiner Festrede hervor, dass neben der Bewältigung der Pandemie jetzt die großen Herausforderungen Klimawandel, Verkehr, Wohnen und Pflege in den Mittelpunkt aller Bemühungen zu stellen seien.

„Daher heißt es zusammenstehen und an einem Strang ziehen – so wie das schon in den letzten Jahrzehnten in Österreich und Tirol immer der Fall war“, betonte der Landeshauptmann.

Es zeichne unser Land aus, in harten Zeiten zusammenzurücken, sagte Platter. „Harte, ehrliche und fleißige Arbeit haben unser Land zu dem gemacht, was es heute ist. Zudem können wir auf die Hilfe in unserer Gemeinschaft vertrauen.“

Einen besonderen Dank richtete Platter an alle Einsatzkräfte im Land: „Sie alle haben in der Pandemie Aufgaben übernommen, die normal nicht am Dienstplan stehen.“

Großer Österreichischer Zapfenstreich

Der Name Zapfenstreich stammt aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. In den damaligen Feldlagern ging ein sogenannter „Rumormeister“ am Abend durch das Lager und schlug mit einem Stock auf den Zapfen des Weinfasses der Marketender. Diese Amtshandlung wurde „Zapfenschlag“ oder „Zapfenstreich“ genannt. Ab diesem Zeitpunkt war der Ausschank verboten und es trat die Nachtruhe ein.

In den Garnisonen der altösterreichischen Regimenter bildete sich der Brauch, das eine Trommlergruppe durch die Straßen zog und den Soldaten die Heimkehr befahl. Später wurde ein Signalhornbläser eingesetzt. Dieses Signal nannte man den kleinen Zapfenstreich.

Der Große Zapfenstreich des Österreichischen Bundesheeres beinhaltet traditionelle Melodien und historische österreichische Militärsignale, welche zu einem großen, geschlossenen Tongemälde zusammengefasst wurden.

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