von ca 31.07.2021 08:05 Uhr

„Der Staat erkennt die Problematik nicht!“

Tony Tschenett, Vorsitzender des Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbundes (ASGB), ist nicht überrascht über die jüngsten besorgniserregenden Zahlen in Bezug auf Einschreibungen in gastgewerbliche Schulen.

Tony Tschenett, Vorsitzender des ASGB - Foto: STF

„Eigentlich war diese Situation in der Form zu erwarten“, so der ASGB-Chef. Viele Eltern hätten aufgrund der Krisensituation und der mangelnden Absicherung der Berufe im Gastgewerbe gegen den Wunsch vieler Jugendlicher, eine Ausbildung im Gastgewerbe zu beginnen, opponiert. „Die Haltung dieser Eltern ist auch nachvollziehbar, wollen diese doch eine abgesicherte Zukunft für ihre Kinder“.

Gebeutelter Wirtschaftssektor

Zweifelsohne, so Tschenett, seien das Gastgewerbe und der Tourismus eine der wichtigsten Arbeitgeber und Wirtschaftsmotoren in Südtirol. Dennoch hätte die Krise schonungslos aufgezeigt, dass die Absicherung der Bediensteten vor allem in Krisensituationen mangelhaft ist: „Saisonkräfte, die weniger als acht Monate im Jahr arbeiten und das Arbeitslosengeld NASpI beanspruchen müssen, haben z.B. nicht das gesamte Jahr an Einkommen und Arbeitslosenunterstützung abgedeckt, weil die NASpI nur für die Hälfte der gearbeiteten Monate anreift“, erklärt Tschenett.

Ökonomische Stabilität und finanzielle Absicherung gelten als ausschlaggebende Kriterien

Der Staat erkenne diese Problematik nicht und lasse bis dato diese Personen nach Ablaufen der NASpI ohne Einkommen und Rentenversicherung im Regen stehen. „Die lokale Forderung, Betroffenen mit einem Beitrag die freiwillige Weiterversicherung zu ermöglichen, wurde bislang nicht behandelt“, bekräftigt der ASGB-Chef. Dabei würden viele Umfragen zeigen, dass ökonomische Stabilität und finanzielle Absicherung für die Jugendlichen unter die wichtigsten Kriterien bei der Berufswahl fallen.

Berufe im Gastgewerbe attraktiver machen

Auch die Vereinbarkeit von Familie, Freizeit und Beruf würde unter die wesentlichen Kriterien, die Für und Wider die Wahl eines Berufes sprechen, fallen: „Die Fünf-Tage-Woche, um Zeit für private Aktivitäten zu haben, ist für viele Jugendliche sehr wichtig“. Viele Betriebe hätten dies bereits erkannt, andere jedoch noch nicht. „Auf jeden Fall muss sich auch diesbezüglich etwas ändern, um Berufe im Gastgewerbe fit für die Zukunft und damit attraktiv zu machen.“

Der Vorsitzende des ASGB regt die Errichtung eines Arbeitstisches, an dem die Verhandlungspartner des Kollektivvertrages und der Politik teilnehmen, um für zukünftige provinziale Verträge mehr Garantien unterzubringen und die Berufsbilder im Gastgewerbe aufzuwerten.

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  1. FranzK
    31.07.2021

    Tony Tschenett geh heim, ihr seit sowieso nicht da wenn man euch braucht, nur beim Beitrag kassieren, ja da seit ihr stark!

  2. SwissTom
    31.07.2021

    Die Gewerkschaft hat in den letzten 1,5 Jahren nur zugeschaut, nix unternommen, die Leute im Regen stehen gelassen, wie Achhammer. So eine Gewerkschaft brauchen wir nicht.

  3. hel
    31.07.2021

    Auch der Asgb hat den Wahnsinn viel zu lange mitgetragen und unternimmt immer noch zu wenig um die Angestellten vor dessen Ausartungen zu schützen.

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