von hz 19.07.2021 16:35 Uhr

Museen gehen gegen „Pornhub“ vor

Die Uffizien und andere weltweit bekannte Museen gehen gegen die Porno-Plattform „Pornhub“ auf die Barrikaden. Sie protestieren gegen die Publikation einer Serie zu erotischen Gemälden und Skulpturen in sechs Kunstmuseen in Europa und den USA, die „Pornhub“ mit dem Titel „Classic Nudes“ lanciert hat. Gezeigt wird unter anderem Botticellis Meisterwerk „Die Geburt der Venus“, das in den Uffizien aufbewahrt ist.

Cicciolina bewirbt „Classic Nudes“ (Archivbild) - Bild: APA/AFP

„Einige der besten Pornos der Welt gibt es nicht auf Pornhub, man findet sie nur in einem Museum“, sagte der ungarisch-italienische Pornostar Cicciolina, Ex-Frau des US-Künstlers Jeff Koons, in einer Einführung zu „Classic Nudes“, in der sie als Botticellis Venus auftritt.

Dutzende von Werken finden sich in „Classic Nudes“, darunter William Bouguereaus „Les Oreads“ (1902), Peter Paul Rubens‘ „Die drei Grazien“ (1630-1635) und das „Porträt der Madeleine“ (1800) von Marie-Guillemine Benoist. „Pornografie könnte als Kunst betrachtet werden und einige Kunstwerke können bestimmt als pornografisch bezeichnet werden“, lautet der Slogan von „Pornhub“, der die Serie zu den „Classic Nudes“ lanciert hat. Hintergründe zu den Kunstwerken werden vom Pornostar Asa Akira erzählt.

Klage wird überprüft

Die Uffizien reagierten verärgert auf die Initiative der Porno-Plattform. Laut Medienangaben prüft das Florentiner Museum eine Klage gegen die Plattform. Ähnliche Schritte könnten auch andere Museen unternehmen. Laut dem namhaften italienischen Kunstexperten Vittorio Sgarbi müsste „Pornhub“ für eine kommerzielle Nutzung der Bilder aus den Museen die Rechte dafür abgelten. Die Initiative von „Pornhub“ wurde vom italienischen Pornostar und Regisseur Rocco Siffredi begrüßt. „Pornhub weiß, dass Provokation die beste Werbung ist“, so Siffredi.

APA/UT24

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