Die Geschichte der Gans auf der Kinderstation
Der Sohn eines Industriearbeiters ist in den Weihnachtsfeiertagen 2018 auf der Kinderstation des Diakonie-Krankenhauses untergebracht. Mittags steht Weihnachts-Gans auf dem Speiseplan: diese möchte der Bub aber nicht essen. Das alternative Angebot, ein Fleisch vom Schwein, wird vom Vater aus religiösen Gründen abgelehnt, ist der BILD am SONNTAG in Berufung auf die Rhein Zeitung zu entnehmen.
Vater außer sich
Nachdem die diensthabende Kinderkrankenschwester sich um ein anderes, chronisch krankes Kind kümmern muss, bleibt der Junge ohne Essen.
Das bringt den Vater in Rage. Er schreit die Schwestern an – eine beschimpft er als „Nazi“.
Aus Angst eingeschlossen
Krankenschwester Berna D. in BILD: „Es wurde immer lauter, da habe ich mich mit einer Kollegin und einer Ärztin aus Angst im Stationszimmer eingeschlossen.“ Patienten und Besucher seien in Panik geraten.
Nach Anrücken der Polizei, soll sich der Vater „mit erhobenen Fäusten“ gegen die Beamten gerichtet haben. Gleichzeitig weigert er sich, die Klinik zu verlassen. Darauf wird er von den Polizisten offenbar gewaltsam in einen Aufzug geschoben und vom Klinikgelände entfernt.
Man sieht sich immer zweimal
Schwester Berna D. zu BILD am SONNTAG: „Später kam seine Ehefrau, sagte: ‚Man sieht sich immer zweimal.‘ Da hatten wir richtig Angst! Nach Dienstschluss sind wir immer zusammen zu unseren Autos gegangen.“
Der Vater kassiert einstweilen eine Anzeige wegen des Widerstandes gegen die Beamten und eine Geldstrafe von 5000 Euro. Das lässt sich der Beschuldigte nicht gefallen. Er geht in Berufung.
Ãœberraschung beim Prozess
Die Wende folgt am Freitag. Das Verfahren wird vom Richter „wegen geringer Schuld“ eingestellt.
Laut dem Bericht soll der Vater bereits mehrfach vorbestraft sein. Zu seinen Vorstrafen zählen Beleidigung, Körperverletzung, Fahren ohne Führerschein.