Warum in wenigen Tagen ihre sechs Kinder starben

In einer Zeit, wo es noch keine Impfungen für viele Infektionskrankheiten gab und der Zugang zu teuren Medikamenten wenigen vorbehalten war, verliefen heute oft als Kinderkrankheiten belächelte Infektionen nicht selten tödlich.
Ein besonders tragischer Fall ereignete sich 1909 im heutigen Bozner Stadtteil Gries – damals noch eine eigenständige, von der Landwirtschaft geprägte Marktgemeinde, die erst von den italienischen Faschisten nach Bozen eingemeindet worden war.
Auf dem Friedhof der Alten Pfarrkirche liegt das Grab von sechs Kindern der Familie Peer, die, wie das Sterbebuch der Pfarre berichtet, alle zwischen dem 26. Jänner und dem 6. Feber 1909 an Masern im Alter von zwei bis acht Jahren verstorben sind. Errichtet wurde der Grabstein damals von ihren „tieftrauernden Eltern Valentin und Anna Peer“.
Diese tragische Geschichte ist nur eine von vielen, die auf dem Friedhof der Alten Pfarrkirche verborgen liegen. Anlässlich des Welttages der Reiseleiter lädt der ortskundige Fremdenführer Oswald Stimpfl am Freitag, 21. Mai zu einer Gratis-Führung unter dem Titel „Als Gries noch eine eigene Gemeinde war“ ein.
Der Treffpunkt ist um 9 Uhr vor der Stiftskirche am Grieser Platz, dann erfolgt eine Friedhofsbesichtigung an der Alten Pfarrkirche und ein kurzer Spaziergang auf einem Stück der Guntschna-Promenade. Eine Anmeldung unter Tel. +39 348 512 2660 oder per Mail an oswald.stimpfl@gmail.com ist erforderlich.






