von hz 10.05.2021 13:53 Uhr

Wie viel darf ein Landtagsabgeordneter verdienen?

Die Bewegung der „Süd-Tiroler Freiheit“ präsentierte am Montagvormittag auf dem Silvius-Magnago-Platz vor dem Landtagsgebäude in Bozen einen Beschlussantrag, der in der kommenden Landtagssitzung in dieser Woche (11.-14. Mai) behandelt werden soll. Inhalt sind u.a. die Löhne und Renten der Politiker und deren Zuständigkeit.

Die Landtagsabgeordneten der „Süd-Tiroler Freiheit“ Sven Knoll und Myriam Atz Tammerle - Foto: UT24/hz

Wieviel dürfen Demokratie und Politik kosten und was darf ein Landtagsabgeordneter verdienen? Diese Fragen sorgen regelmäßig für hitzige Diskussionen, zumal für außenstehende Bürger nicht mehr nachvollziehbar ist, was ein Abgeordneter eigentlich an Reallohn bekommt, wer diesen zahlt und welche Abgaben davon noch geleistet werden müssen.

Beschlussantrag wird eingereicht

Die Süd-Tiroler Freiheit mit ihren Landtagsabgeordneten Sven Knoll und Myriam Atz Tammerle bringt einen Beschlussantrag im Landtag zur Abstimmung, mit dem in einem ersten Schritt die Zuständigkeit an den Landtag übertragen werden soll, um dann in einem zweiten Schritt die Frage der Kosten für Politik und Demokratie sauber und transparent zu lösen.

Die aktuelle Regelung

Seit der Verfassungsreform von 2001 werden die Abgeordneten nicht mehr als Regionalräte, sondern als Landtagsabgeordnete gewählt. Die beiden Landtage der Provinzen Bozen und Trient werden somit gesondert bestellt und bilden erst gemeinsam den Regionalrat. „Nichtsdestoweniger erfolgt die Entlohnung der Abgeordneten beider Landtage jedoch noch immer über die Region. Im Regionalrat war es bisher nicht möglich, eine Einigung in der Frage der Entlohnung der Abgeordneten zu finden, weshalb diese Materie nicht länger vom Regionalrat verwaltet werden darf“, sind Knoll und Atz Tammerle der Meinung.

„Politik muss Verantwortung übernehmen. Weder mediale Verzichtserklärungen noch Spendenankündigungen sind die Lösung. Diese dienen lediglich der Selbstinszenierung und sind morgen bereits wieder vergessen. Wir schulden den Bürgern vielmehr eine grundlegende, saubere und transparente Regelung der Materie. Dafür wurden wir gewählt und dafür werden wir bezahlt“, sagt Sven Knoll.

Der Inhalt des Beschlussantrages

1. Der Süd-Tiroler Landtag spricht sich für die Übertragung der Zuständigkeit der Löhne und Renten der Landtagsabgeordneten an den Süd-Tiroler Landtag aus.

2. Der Süd-Tiroler Landtag beauftragt das Landtagspräsidium, die hierfür notwendigen Schritte ─ innerhalb der kommenden sechs Monate ─ in die Wege zu leiten.

3. Der Süd-Tiroler Landtag beauftragt den Landtagspräsidenten, nach der Übertragung der Zuständigkeit einen Sonder-Ausschuss einzurichten ─ dem Vertreter aller Landtagsklubs angehören ─ um die Materie der Politiker-Gehälter und Renten transparent zu regeln.

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