von hm 23.04.2021 15:15 Uhr

Staatshilfen und Einsparungen bescheren ÖBB positive Zahlen

Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) haben im Coronajahr einen massiven Fahrgasteinbruch erlitten. Nach 477 Millionen Passagieren im Jahr 2019 nutzten 2020 nur mehr 287 Millionen Passagiere die ÖBB-Dienste. Der Umsatz brach um 322 Mio. Euro auf 4,083 Milliarden ein. Die schwarzen Zahlen verdanken die ÖBB eigenen Einsparungen und der Hilfe vom Staat mit rund 200 Mio.

Schwierige Zeiten auch für die Bundesbahnen. (Archiv/APA)

„2020 war alles andere als ein einfaches Jahr, auch wir mussten auf Sicht fahren“, sagte ÖBB-Chef Andreas Matthä am Freitag bei der Bilanzpressekonferenz. Angesichts der Bedeutung der Bahn für die notwendige Mobilität und für die Güterversorgung habe man alles versucht, eine weitere Krise, nämlich eine Eisenbahnkrise, zu verhindern.

Massiver Fahrgastrückgang

Im Personenverkehr gingen ab dem ersten Lockdown im März 2020 die Passagierzahlen massiv zurück, im April waren um 82 Prozent weniger Menschen im ÖBB-Netz unterwegs. Im Jahresschnitt betrug der Rückgang rund 40 Prozent. Das entspricht den Fahrgastzahlen Ende der 1980er-Jahre.

Auf der Schiene ging die Fahrgastzahl von 266,7 Millionen im Jahr 2019 auf 162,8 Millionen im Jahr 2020 zurück. Wobei es bei den Vorteilskarten und Österreich-Cards „nur“ einen Einbruch um weniger als 10 Prozent gab. Das Ergebnis der Personenverkehrs-Sparte brach 2020 massiv ein auf 6,3 Mio. Euro, nach 100,1 Mio. im Jahr davor.

Staatshilfen für ausgeglichene Bilanz

Der ÖBB-Konzern habe 2020 „ausgeglichen, mit einem leichten Plus“ bilanziert. Das Eisenbahnpaket sei für den gesamten Sektor geschnürt worden und „war enorm hilfreich für alle Verkehrsunternehmen im Land“, bedankte er sich bei der Bundesregierung. Die Belegschaft habe auch in schwierigen Zeiten sehr viel geleistet, richtete der Vorstandsvorsitzende auch an die rund 42.000 Beschäftigten seinen Dank aus.

„Wir glauben im Moment, dass unser Budget halten wird. Irgendwann werden auch die Impfungen einen Effekt haben, wenn nicht wieder eine neue Mutante zuschlägt,“ sagte Matthä. Daher gehe man davon aus, mit einem „dreistelligen Plus“ über die Krise zu kommen. Ein positives Ergebnis sei – sowohl 2020 als auch 2021 – ja für die Finanzierungen der Verbindlichkeiten notwendig.

Neues internationales Angebot

Dabei rechnet die Bundesbahn fest mit einer Rückkehr der Reiselust. Bahnreisen sei sicher, die Hygienemaßnahmen und die Luftventilation würden dies gewährleisten. Die coronabedingt derzeit gestoppten Nachtzüge sollen ab 24. Mai wieder rollen – soweit die Pandemie das zulasse.

Das Angebot der Nightjets wird heuer ausgeweitet: Ein Nachtzug nach Amsterdam kommt schon ab Ende Mai dazu, in die französische Metropole Paris kann man dann ab Dezember über Nacht reisen. Ein weiterer „Sehnsuchtsort“ laut Matthä wird mit einem ab Juni täglich fahrenden Tagzug von Wien aus direkt erreichbar sein: Die Hafenstadt Triest wird von der Bundeshauptstadt aus über Laibach fahrend angesteuert.

 

(APA/UT24)

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