Ungewisse Zukunft: Schutzhütten in Zeiten der Pandemie

„Viele Leute romantisieren das Hüttenwirtsleben – dabei ist das ein knallharter Job“, sagt Peter Kapelari, Leiter der Abteilung Hütten, Wege und Kartographie des Österreichischen Alpenvereins. „Von der Versorgung mit Strom bis zur Entsorgung der Abfälle und alles dazwischen ist Aufgabe des Hüttenwirtes oder der Hüttenwirtin.“
Mehr Erholung in den Bergen
In einem Sommer, in dem Fernreisen tatsächlich in weite Ferne rücken, werden sich wieder viele für den Urlaub in den Bergen entschließen – und auch immer öfter Erholung vor ihrer Haustüre suchen. Dieses Szenario bestätigte auch der Sommer 2020, in dem der seit Jahren anhaltende Wanderboom nochmals befeuert wurde und einigen Hütten sogar Rekordzahlen bei den Tagesgästen einbrachte.
Die Verantwortung der Alpenvereinshütten
Umso wichtiger ist es, dass die Alpenvereinshütten ihrer Rolle und Verantwortung erneut gerecht werden und einigermaßen planbar in den Bergsommer 2021 starten können, unterstreicht der ÖAV. Lockerungen für die Gastronomie brächten keine befriedigende Situation für alpine Schutzhütten. „Auf über 2.000 Metern kannst du auch im Hochsommer plötzlich bei Minusgraden im Freien sitzen“, warnt Alpenvereinspräsident Andreas Ermacora.
Niedriges Infektionsrisiko
„Wir brauchen hier ein klares Konzept für unsere speziellen Anforderungen.“ Die neuen Hygienevorschriften und Sicherheitsvorkehrungen verlangten den Hüttenwirten zwar einiges ab, sie hätten sich aber bewährt. Im Sommer 2020 wurde keine einzige Covid-19-Infektion auf einer Alpenvereinshütte bekannt.
„Ein Restrisiko ist unvermeidbar, geschlossene Hütten aber wären ein programmiertes Risiko für Mensch und Natur! Die Leute werden in die Berge strömen, da braucht es geschickte Lenkung durch Ziele, Infrastruktur und Sicherheit“, so Ermacora abschließend.






