von hm 06.03.2021 18:49 Uhr

Papst feierte Gottesdienst im Irak

Zum Abschluss eines zweiten Besuchstags im Irak hat Papst Franziskus am Samstag eine historische Messe im Irak gehalten. Das katholische Oberhaupt sprach am Samstag angesichts der Corona-Restriktionen vor wenigen Gläubigen sowie Regierungsvertretern in der chaldäischen St.-Josefs-Kirche im Zentrum von Bagdad.

Papst Franziskus predigte am Samstag in Bagdad. (APA/AFP)

Der Papst hielt die Messe im östlichen Ritus. In seiner Predigt appellierte Franziskus an die kleine christliche Gemeinde im Irak, sich nicht schwach zu fühlen. „Manchmal fühlen wir uns unfähig, nutzlos“, sagte der 84-Jährige vor rund 180 Anwesenden. „Daran dürfen wir nicht glauben, denn Gott will genau durch unsere Schwäche hindurch große Wunder wirken.“

Bei einem interreligiösen Treffen in der antiken Stadt Ur bekräftigte der Papst seine Botschaft von Dialog und Geschwisterlichkeit aller Menschen. Das Land, das vor genau 100 Jahren ohne Rücksicht auf ethnische und religiöse Grenzen als Nationalstaat entstand, drohe bis heute immer wieder entlang der alten Bruchlinien zu zerbrechen. Franziskus warb in Ur für eine Mitgestaltung der Religionen in der Gesellschaft.

Feindseligkeit, Extremismus und Gewalt seien „Verrat an der Religion“, erklärte Franziskus. „Wir Gläubigen dürfen nicht schweigen, wenn der Terrorismus die Religion missbraucht“.

In der von Konflikten zerrissenen Region mahnte der Papst, es werde keinen Frieden geben „ohne Völker, die anderen Völkern die Hand reichen“. „Frieden erfordert weder Sieger noch Besiegte, sondern Brüder und Schwestern, die trotz der Missverständnisse und Wunden der Vergangenheit den Weg vom Konflikt zur Einheit gehen.“

(UT24/APA)

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