Südtiroler Heimatbund legt am Foibe-Gedenktag Blumen nieder

Wie in Südtirol wurde über Jahrzehnte mit Gewalt und Unterdrückung versucht, den dortigen einheimischen Slowenen und Kroaten, besonders nach der Machtübernahme der Faschisten, ihre nationale Identität und Sprache zu rauben und sie zu Italiener zu machen. Mehr als 5000 Italiener, darunter viele Kinder und Frauen, wurden danach in diesem Gebiet Opfer feiger Rache, die hauptsächlich durch das faschistische Regime ausgelöst wurde.
Es sei laut Roland Lang ein schöner Akt, dass alljährlich dieser armen Menschen gedacht und ihnen in Bozen auf der Quireiner Promenade ein Gedenkstein gewidmet ist.
„Dies besonders deshalb, weil sehr viele Flüchtlinge aus dem istrischen und dalmatinischen Gebiet in Südtirol eine neue Heimat gefunden haben und die meisten sich gut integriert haben. Dazu zählt auch, dass sie verstanden haben, dass auch Südtirol seine eigene Geschichte hat und vom Faschismus terrorisiert wurde wie damals die Kroaten und Slowenen“, sagt der Heimatbund-Obmann.
Ein Makel in der italienischen Geschichte werde für immer auch der unmenschliche Empfang der Flüchtlinge aus den seit dem 10. Februar 1947 zu Tito-Jugoslawien gehörenden Gebieten sein. In den Häfen von Bari und Venedig wurden die italienischen Flüchtlinge aus dem Balkan von vorwiegend linken Landsleuten mit Beleidigungen, Pfeifkonzerten und Spucke empfangen. Flüchteten diese armen Menschen ihrer Meinung nach doch vor dem kommunistischen Arbeiterparadies des Diktators Tito. Etwa 350.000 Italiener wurden in dieser Zeit aus ihrer Heimat vertrieben.
Es sei höchst verwerflich und politisch keinesfalls nachvollziehbar, wenn man in Rom italienischen Opfer gedenkt und im Gegenzug dazu die 30.000 von den Faschisten ermordeten Menschen ausklammere. Auch in dem in Blumau errichteten faschistische Konzentrationslager „Campo Isarco“ wurden Slowenen und Kroaten interniert.
Die mangelnde Solidarität mit den einfachen Flüchtlingen, deren einziges Vergehen zu ihrer Vertreibung oft nur die italienische Muttersprache war, wird von der offiziellen italienischen Geschichtsschreibung bis heute verschwiegen oder beschönigt.
Auch an die Tausenden von deutschen Soldaten, Volksdeutschen, Kroaten usw., die in die Karsthöhlen geworfen wurden, sollte zumindest in Bozen gerechterweise auch gedacht werden. „Um eine Wiederholung in der Geschichte zu vermeiden, muss man auch die eigene, wenngleich häufig auch leidvolle Historie anerkennen und nicht nur mit dem Zeigefinger auf andere zeigen. Erst wenn dies der Fall ist, kann man ein friedliches Miteinander aufbauen oder ein solches anpeilen“, bekräftigt Lang.
Als kleinen Beitrag zur Aufarbeitung dieses Teiles der europäischen Geschichte hat der Obmann stellvertretend für den SHB bereits am Sonntag Blumen am Denkmal niedergelegt und eine Kerze entzündet.
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