von st 02.09.2015 16:15 Uhr

Dänemark kürzt massiv Sozialleistungen für Asylbewerber

APA (dpa/Archiv)

Dänemark hat angesichts des anhaltenden Migrantenansturms nach Europa die Sozialleistungen für Ausländer massiv gekürzt. Am Dienstag trat eine Gesetzesreform in Kraft, die die Anreize für Migranten nach Dänemark zu kommen, vermindern soll.

„Wir müssen tun, was wir können, um den massiven Zustrom von Asylbewerbern nach Dänemark zu stoppen. Und ich bin der Meinung, dass Kürzungen bei den Sozialleistungen es den Schleppern weniger attraktiv macht, Dänemark zu wählen“, erklärte Integrationsministerin Inger Stojberg von der liberalen Partei Venstre laut Deutschlandfunk.

Im letzten Jahr suchten 15.000 Menschen Asyl in Dänemark an. Das waren doppelt so viele, wie noch 2013. In dem Land erhielt ein Alleinstehender ohne Kinder rund 1.450 Euro, die nicht zu versteuern waren. Nach der am Dienstag in Kraft getretenen Reform erhält ein Asylwerber noch 800 Euro brutto.

Einen Bonus gibt es für diejenigen, die einen Sprachtest für Fortgeschrittenen bestehen. Bei positiven Ausgang wartet ein Bonus in Höhe von 200 Euro.

Kritik kommt von der linken Opposition: Mir dreht sich alles um, wenn ich sehe, wie sich eine Ministerin und eine willige Mehrheit hinstellt und behauptet, daß Menschen, die vor Bomben fliehen und ihr Leben aufs Spiel setzen, es deswegen tun, weil es hier so hohe Sozialleistungen gibt. Es ist eine Schande, so zu argumentieren“, sagte Morten Østergaard von der linksliberalen Partei Det Radikale Fenstre (RV) im Deutschlandfunk.

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