von fe 04.07.2020 10:44 Uhr

Land Tirol und Landesjägerverband gehen gemeinsamen Weg in der Tbc-Bekämpfung

Von links Martin Schwärzler (GF Tiroler Jägerverband), Landesjägermeister Anton Larcher, LHStv Josef Geisler, Vorstand Klaus Wallnöfer (Landesabteilung landwirtschaftliches Schulwesen und Landwirtschaftsrecht). © Land Tirol/Entstrasser-Müller

Ihr gemeinsames Verständnis und den weiteren Weg in der Bekämpfung von Tbc beim Rotwild haben das Land Tirol und der Tiroler Jägerverband in Form eines Übereinkommens festgeschrieben. Darin wird außer Streit gestellt, dass die Regulierung der Wildbestände und die Erfüllung von Abschussvorgaben eine zentrale Voraussetzung zur Bekämpfung und Prävention von Seuchen sind, und dass das Land Tirol die weidgerechte Ausübung der Jagd bestmöglich unterstützt. Insbesondere Reduktionsgatter sollen nicht mehr zum Einsatz kommen.

„Das Land Tirol und der Tiroler Jägerverband mit seinen Mitgliedern tragen gemeinsam eine hohe Verantwortung für die Gesundheit von Mensch, Wild, Wald, landwirtschaftlichen Nutztieren sowie für die Lebensmittelsicherheit. Dieser Verantwortung werden wir am besten gerecht, wenn wir unsere Kräfte insbesondere auch bei der Bekämpfung von Tbc beim Rotwild bündeln und einen gemeinsamen Weg gehen“, erklären LHStv Josef Geisler und Landesjägermeister Anton Larcher. Tbc wird nachweislich über die Alpung vom Wild an Nutztiere übertragen und ist als Zoonose mittels Tröpfcheninfektion oder über die Nahrungsaufnahme auch auf Menschen übertragbar, wo sie vor allem die Lunge befällt.

Abschusserfüllung mit jagdlichen Methoden

Für die Seuchenbekämpfung im Tiroler Lechtal wurde im Übereinkommen explizit festgehalten, dass der Tiroler Jägerverband, seine FunktionärInnen und die gesamte lokale Jägerschaft bestrebt sind, die Abschussvorgaben vollständig zu erfüllen. Das Land Tirol und dessen Behörden ermöglichen im Gegenzug alle rechtlich zulässigen Erleichterungen für die jagdliche Entnahme und unterstützen diese in jeder möglichen Form. Reduktionsgatter wie in Kaisers sollen – vorbehaltlich der Zustimmung des Bundes – nicht mehr zum Einsatz kommen.

Verbesserte Kommunikation

Verbessert werden soll die Kommunikation zwischen der Jägerschaft und der Behörde. So soll der Informationsfluss über die Untersuchungsergebnisse seuchenverdächtiger Stücke in Richtung Jägerschaft und Landwirtschaft beschleunigt werden. In Ergänzung zu den bestehenden Informations- und Beteiligungsinstrumenten wie der Jagdjahrvorbesprechung oder dem Bezirksjagdbeirat soll es unter Federführung der lokalen Jägerschaft ein begleitendes Monitoring der Bekämpfungsmaßnahmen und eine laufende Information an alle Partner geben.

Seuchenbekämpfung konsequent fortführen

Tirol arbeitet seit 2011 intensiv an der Eindämmung von Tbc beim Rotwild im Lechtal. Ziel ist es, durch die Reduktion der Rotwildbestände ein Übergreifen von Tbc auf die Rinderpopulation und die Menschen zu verhindern. Durch die konsequent durchgeführten Bekämpfungsmaßnahmen konnte die Infektionsrate von 35 Prozent in den Hotspots auf unter drei Prozent in der Mehrzahl der Reviere des Lechtals gesenkt werden. Südlich des Lechs liegt die Tbc-Infektionsrate beim Rotwild aber noch deutlich höher. Von den insgesamt 34 nach einem Erkenntnis des Landesverwaltungsgerichts in Kaisers im Gatter entnommenen Stück Rotwild waren acht Stück mit Tbc infiziert. Das entspricht einem Anteil von rund 24 Prozent.

Jetzt
,
oder
oder mit versenden.

Es gibt neue Nachrichten auf der Startseite