Biologische Invasion durch Neozoen: Schildkröten, Waschbären und Marderhunde

„Noch bildet der Winter eine natürliche Barriere für viele Tierarten aus anderen klimatischen Zonen“, hält der Freiheitliche Landtagsabgeordnete Walter Blaas einleitend fest. Er verweist auf eine Landtagsanfrage, welcher er hinsichtlich auftretender biologischer Problemfälle eingebracht hatte. „Zurzeit stellen die Buchstaben-Schmuckschildkröten ein großes Problem dar. Sie verhindern die mögliche Ansiedlung der heimischen Sumpfschildkröte zumal sie darüber hinaus ökologische Schäden anrichten.
Die amerikanischen Buchstaben-Schmuckschildkröten wurden von Haustierhaltern bewusst in Seen ausgesetzt. Bisher konnte nur ein prozentmäßig kleiner Anteil aus den Teichen und Seen beseitigt werden. Eine vollständige Beseitigung dieser Art scheint unmöglich zu sein, da der Kostenfaktor zu hoch wäre“, beschreibt der Abgeordnete mit Blick auf die ihm vorliegenden Informationen.
„In den vergangenen Jahren wurden unterschiedlichste Tierarten vom Amt für Jagd und Fischerei registriert“, hält Blaas fest. „Von exotischen Schlangen, über Geckos bis hin zu einem Glasfrosch aus Ecuador, der über Amsterdam bis zum Obstmarkt in Bozen gelangte, hat sich eine abenteuerliche Liste angesammelt. Es zeichnet sich ein Bild über die Folgen des globalen Personen- und Handelsverkehrs ab. Der sorglose Umgang beim Gütertransport, das Freisetzen von Tieren und deren Verbreitung dürfen nicht unterschätzt werden. Es ist davon auszugehen, dass sich eine unbekannte Anzahl von Insekten aus anderen Weltregionen in Südtirol heimisch fühlt. Die Auswirkungen auf die sensible ökologische Balance gehen einher mit möglichen wirtschaftlichen Folgen für die Landwirtschaft und damit für die Wertschöpfung im Land“, unterstreicht der Freiheitliche Landtagsabgeordnete.
„Bereits jetzt kann schon angenommen werden, dass sich in Zukunft der Waschbär und der Marderhund, der ursprünglich aus Ostasien stammt, von Norden her nach Südtirol ausbreiten könnten“, bringt Walter Blaas abschließend in Erfahrung. „Die aus Südamerika stammende Biberratte dürfte – laut Auskunft des zuständigen Landesrates – kein Problem darstellen. Die längerfristigen Auswirkungen auf Südtirols Naturlandschaft lassen sich noch nicht abzeichnen, aber es muss damit gerechnet werden, dass künftig nicht nur die Bären Probleme verursachen, sondern auch andere durch den Menschen eingebürgerte Tierarten.“
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