von fe 05.02.2020 07:32 Uhr

Eppaner Mütter wehren sich gegen Alarmsystem für Kindersitze

In einem offenen Brief wenden sich die Initiatorinnen der Petition „Irrsinn des Gesetzes – StopAntiAbbandono“ an den Südtiroler Landtag. Manuela Stuefer, Monika Bernard und Petra Scherlin legen ihre Beweggründe gegen ein verpflichtendes Alarmsystem für Kinder bis zum vierten Lebensjahr dar.

Die drei Eppaner Mütter haben eine Petition gegen das umstrittene Kinderalarm-Gesetz gestartet

Die drei Eppaner Mütter haben vor kurzem eine Petition ins Leben gerufen, um das für Eltern so umständliche Kinderalarm-Gesetz wieder rückgängig zu machen (UT24 berichtete). Und sie sammelten bereits rund 6.000 Unterschriften.

„Kein Kind sollte im Auto sterben! Das ist uns allen klar und wichtig. Aber es ist Irrsinn zu glauben, dass es bei diesem Gesetz um 8 tote Babys in 20 Jahren geht (1998 bis 2018), wenn man bedenkt, dass in Italien im selben Zeitraum über 11 Mio. Babys geboren wurden! Das heißt es zirkulierten im Schnitt jährlich 2.226.441 Kinder zwischen 0-4 Jahren auf den Straßen Italiens“, heißt es in der Presseaussendung.

„Die Politik, Hersteller und Unternehmer reden uns ins Gewissen, jedoch liegt die Vermutung nahe, dass dieses Gesetz in erster Linie der Wirtschaft zu Gute kommt und nicht dem Wohle der Kinder: Man kann einfach die Zahl der Neugeborenen mit den Anschaffungskosten multiplizieren! Im Detail bedeutet das: 1,8 Mio. Kinder brauchen ab März 2020 einen „Sender“ unter ihrem Hintern . 1,8 Mio. Kinder brauchen zum Teil mehrere Sender, da sie nicht immer von derselben Person gebracht bzw. geholt werden“, so die drei Eppaner Mütter.

Niemand habe beim Verfassen dieses Gesetzes an die möglichen Folgen für die Gesundheit und die körperliche Entwicklung der Kinder oder an die Schwierigkeiten bei der praktischen Umsetzung durch die Familien gedacht. „Bereits seit Jahren sind Unfruchtbarkeit bzw. Zeugungsunfähigkeit im Steigen, Neubildungen und Tumoren im Unterleib auf dem Vormarsch. Die genauen Ursachen dafür sind aktuell nicht gänzlich bekannt, Wissenschaftler schließen auch einen Zusammenhang mit der Verwendung elektromagnetischer Strahlung nicht aus“, so die Initiatorinnen. Es sei unverantwortlich eine ganze Generation auf Sensoren zu setzen, ohne die Gewissheit zu haben, dass deren Strahlung wirklich gesundheitlich unbedenklich ist. Elektronische Geräte wie Handys, Fotoapparate, Laptops und vieles mehr, dürfen wegen möglicher Beschädigung und/oder Explosion der Batterien keinen hohen Temperaturschwankungen bzw. hoher Temperatur ausgesetzt sein. Diese kann bekanntlich in einem in der Sonne stehenden Fahrzeug durchaus 70°C erreichen. Und wir sollen unsere Kinder auf genau solche Geräte direkt setzen?“, so die Eppanerinnen.

Es gebe diesbezüglich keine Erfahrungswerte und die Initaitorinen wollen nicht, dass unsere Kinder die Testpersonen dafür sind. Denn wir reden von einer ganzen Generation.
„Wie können Sie, werte Politiker, es verantworten, dass dieses Gesetz und das damit verbundene System uns durch hohe Strafen und drohenden Führerscheinentzug aufgezwungen und durchgesetzt wird? Das vorliegende Gesetz ist ein Zeichen der Hilflosigkeit und der Inkompetenz der zuständigen Politiker. Es geht völlig am eigentlichen Anliegen vorbei, schafft nur weitere Unsicherheiten und Ungerechtigkeiten. Von der finanziellen Belastung ganz abgesehen! Der zugesicherte finanzielle Beitrag von 30€ pro Kind kommt nicht einmal der Hälfte der betroffenen Familien zu Gute! Denn der Betrag von 15,1 Mio. Euro (Bezugsjahr 2019) und weiteren 5 Mio. Euro (2020) reicht bei weitem nicht aus! Denn 30 Euro x 1,8 Mio. Kinder = 54 Mio. Euro“, heißt es.

„Leider werden auch in Zukunft Kinder im Fahrzeug vergessen werden, denn die Familienpolitik in Italien und die Umstände, in welche Familien gebracht werden, verschlimmern die Situation zusehends (sieht man anhand der Umstände, die zum Vergessen der Babys geführt haben). Wir brauchen eine engagierte Familienpolitik, die Eltern auf ihre Aufgabe vorbereitet und sie in Krisensituationen unterstützt. Wir finden, dass die Einführung eines Sicherheitssystems bei der Autoindustrie eingefordert werden muss, welche diese künftig serienmäßig in ihr Programm aufnehmen sollte, wie es bei Sicherheitsfragen bereits in der Vergangenheit passiert ist (zB. Einführung von Airbags, ESP, Sicherheitsgurt, Isofix…) und nicht bei den Eltern, welche bei der Umsetzung dieses Dekrets vor vielen Fragen und Schwierigkeiten stehen und eine finanzielle Belastung erleben. Auch bedarf es für die Umsetzung Zeit, nicht nur Tage bzw. Monate! In Amerika beispielsweise werden bis 2025 neue Fahrzeuge mit einem entsprechenden System ausgestattet sein“, so die Eppanerinnen.

„Wir fordern Sie, werte Landespolitiker und Parlamentarier, dringend auf, sich für die Ãœberarbeitung und Abänderung des Gesetzes ,Anti Abbandono’ stark zu machen“, heißt es.

Jetzt
,
oder
oder mit versenden.

Es gibt neue Nachrichten auf der Startseite