von ih 14.01.2020 11:42 Uhr

Beschlussantrag gegen Fachkräftemangel in Südtirol vorgestellt

Ob im Tourismus, im Handwerk oder in der Industrie: Auch in Südtirol ist der Fachkräftemangel zunehmend ein Thema. Darauf macht die Süd-Tiroler Freiheit aufmerksam. Um diesem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, hat die Süd-Tiroler Freiheit einen Beschlussantrag ausgearbeitet, der diese Woche im Landtag zur Abstimmung kommt. Im Zuge einer heutigen Pressekonferenz wurde der Antrag vorgestellt.

Die beiden Landtagsabgeordneten Myriam Atz Tammerle und Sven Knoll - Foto: STF

Ganz Tirol leidet derzeit in vielen Branchen unter einem starken Fachkräftemangel. „Viele Unternehmen hierzulande benötigen sehr viel Zeit, um qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Das hat zur Folge, dass auch die Kosten und der Aufwand für die Personalsuche steigen. Zur Verfügung stehende Mitarbeiter leiden dadurch mitunter an Überbelastung“, weiß die Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Myriam Atz Tammerle, die selbst unternehmerisch tätig ist, zu berichten.

Zusammenarbeit mit Verbänden und Organisationen

Mit dem Beschlussantrag soll die Landesregierung in Zusammenarbeit mit Verbänden und Organisationen ein Konzept für die verstärkte Anwerbung von Fachkräften aus dem deutschsprachigen Raum ausarbeiten. „Besonders in Gastbetrieben in höheren Lagen oder in traditionellen Tiroler Gastbetrieben ist es wichtig, dass die Authentizität auch durch die Sprache der Mitarbeiter gewahrt bleibt“, unterstreicht die Landtagsabgeordnete.

Verkürzte Ausbildungszeit

Im Bundesland Tirol wurde eine neue Initiative der Wirtschaftskammer gegen den Fachkräftemangel im Tourismus gestartet, welche im Besonderen Schulabbrecher oder junge Erwachsene ansprechen soll. Eine verkürzte Ausbildung – 18 Monate, jedoch mit vollem Gehalt. Atz Tammerle wünscht sich ähnliche Maßnahmen für Süd-Tirol. Die Landesregierung soll unter anderem überprüfen, ob dies auch auf andere Berufsbilder ausgedehnt werden kann.

Zusammenarbeit mit dem Bundesland Tirol

Zudem sei eine Gesamttiroler Kooperation im Bereich Fachkräftemangel anzustreben, da sich Südtirol mit ähnlichen Problemen wie das Bundesland Tirol auseinandersetzen muss. So sollen etwa Lehrlinge und junge Menschen die Möglichkeit erhalten, in den verschiedensten Betrieben in Süd-, Nord- und Ost-Tirol arbeiten zu können, um verschiedene Strukturen und Arbeitsmodelle kennenzulernen und bestmöglich auf die Arbeitswelt vorbereitet zu werden. Auch soll es eine verstärkte Zusammenarbeit der Arbeitsämter auf beiden Seiten geben.

Mit dem Beschlussantrag soll die Landesregierung unter anderem beauftragt werden, die Ausarbeitung einer umfangreichen Erhebung zum Fachkräftebedarf in den einzelnen Bereichen in Auftrag zu geben. „Denn ein erster Schritt wäre damit getan zu wissen, wie es in Südtirol in den einzelnen Bereichen aussieht“, meint Atz Tammerle, die in diesem Zusammenhang im Antrag auf eine jüngste Analyse der WKO (Wirtschaftskammer Österreich) verweist.

 

Atz Tammerle fasst zusammen: „Früher hat der Betrieb die Mitarbeiter ausgesucht, heute ist es umgekehrt. Es bedarf daher gezielter und umfassender Maßnahmen, um wieder ein Gleichgewicht herzustellen. Mit der Genehmigung unseres Antrages wäre ein erster großer Schritt getan.“

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