von ih 06.01.2020 13:33 Uhr

Rassismus? Sternsinger sollen sich nicht mehr schwarz anmalen

In Deutschland ist eine kontroverse Debatte um schwarz geschminkte Sternsinger losgetreten worden. So kritisiert die „Initiative Schwarze Menschen in Deutschland“ die Tatsache, dass Kinder sich bei der jahrelangen Tradition schwarz anmalen. „Schwarze Menschen werden so auf ihre Hautfarbe und äußeren Merkmale reduziert“, kritisierte der Sprecher der Organisation, Tahir Della, diesen Umstand im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa.

APA (Symbolbild/dpa)

Für Della sei das schwarze Anmalen nichts weiter als ein rassistisches „Blackfacing“. Zwar sei die Tradition gut gemeint, doch ignoriere sie, wie sie auf Betroffenen wirke, beanstandet er. Zudem sei es unzeitgemäß, Andersartigkeit überhaupt darzustellen.

Die Debatte über schwarze Sternsinger ging so weit, dass sich das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ dazu genötigt sah, eine Erklärung dazu abzugeben. So wiesen sie den Rassismus-Vorwurf vehement zurück und erklärten, dass ohnehin immer weniger Kinder schwarz angemalt würden. Einer der Gründe dafür sei, weil viele Kinder die schwarze Schminke nicht vertragen würden.

Am Dreikönigstag sammeln die Sternsinger – auch hierzulande – alle Jahre wieder Spenden für notleidende Kinder. Der Brauch geht bis ins 16. Jahrhundert zurück und wird in Deutschland seit 1959 von einem Missionswerk organisiert durchgeführt.

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