von su 17.11.2019 17:40 Uhr

Schneesituation Osttirol: Wetterberuhigung in den späten Abendstunden

Die intensiven Niederschläge in Osttirol der Nacht haben sich auch tagsüber fortgesetzt. Eine Wetterberuhigung ist laut der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Sonntag, in den späten Abendstunden zu erwarten. Gegen Mitternacht sollen die Niederschläge zur Gänze aufhören.

APA (AFP)

„Aufgrund der Witterungsverhältnisse gestalteten sich die Erkundungs- und Einsatzflüge der Hubschrauber am heutigen Tag schwierig und waren nur sehr eingeschränkt möglich“, so BH Olga Reisner. Im Bezirk Lienz sind derzeit rund 2.500 Haushalte noch ohne Strom – dazu zählen die Gemeinden Untertilliach, Obertilliach, Innervillgraten, Außervillgraten, Kartitsch, Matrei in Osttirol, Kals sowie St. Jakob im Defereggental.

„Die TINETZ ist heute mit über 100 Arbeitskräften wieder rund um die Uhr im Einsatz. Aufgrund der anhaltenden Niederschläge sind die Arbeiten jedoch wetter- und gefahrenbedingt ebenfalls nur eingeschränkt möglich. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der TINETZ geben weiter ihr Bestes, um die Stromversorgung aufrecht zu halten und wieder in Gang zu setzen“, so BH Reisner.

Die B 100 Drautalstraße konnte indes für den Verkehr wieder freigegeben geben, auch ist die Fahrt nach Südtirol wieder möglich. Zahlreiche Straßen bleiben jedoch derzeit aus Sicherheitsgründen gesperrt, darunter etwa die Felbertauernstraße von Matrei bis Mittersill, die Gailtalstraße, die Virgentalstraße zwischen Virgen und Prägraten, die Defereggentalstraße ab Huben sowie die Villgratentalstraße.

Lawinenwarnstufe 4 auch am Montag

Die Lawinensituation bleibt auch morgen, Montag, mit Lawinenwarnstufe 4 angespannt. “Aufgrund des in der Höhe immer noch starken Windes und der dadurch bedingten Zusatzbelastung auf die Schneedecke sowie der erhöhten Gefahr von Gleitschneelawinen bleibt die Lawinengefahr in den Hauptniederschlagsgebieten immer noch groß. Gleitschneelawinen bilden dabei die Hauptgefahr.

Schneebrettlawinen aus hohen Einzugsgebieten sollten nur mehr in besonders windbeeinflussten Bereichen spontan abgehen“, so Patrick Nairz vom Lawinenwarndienst Tirol.

Dies gilt auch weiterhin für die südlichen Ötztaler Alpen, der Brennerregion sowie den südlichen Stubaier Alpen bis zum Zillertaler Hauptkamm.

Neben Osttirol auch weitere Bezirke Tirols von Wetterereignis betroffen

Nicht nur der Bezirk Osttirol, sondern auch weitere Bezirke Tirols waren am Sonntag von den starken Schnee- und Regenfällen betroffen. So ist es im Bereich der B182 Brennerstraße zwischen Stefansbrücke und Schönberg zu einem Hangrutsch gekommen, weshalb die Straße in diesem Abschnitt nach Rücksprache mit der Landesgeologie bis voraussichtlich morgen gesperrt bleiben muss. Morgen Früh findet eine neuerliche Beurteilung der Lage ebenso unter Beiziehung der Landesgeologie und weiterer ExpertInnen statt. Erst im Anschluss kann entschieden werden, ob die Straße gesperrt bleiben muss oder etwa wieder einspurig für den Verkehr freigegeben werden kann. Nahe der Talstation der Stubaier Gletscherbahnen ging am Nachmittag eine Lawine auf die L232 Ranalter Straße ab. Ein PKW mit sechs Personen wurde von der Lawine erfasst, alle Personen sind aber unverletzt geblieben. Die Straße bleibt für heute voraussichtlich gesperrt.

Davon sind ca. 250 Personen betroffen, die sich noch innerhalb der derzeit nicht passierbaren Stelle der Straße befinden und nun im Hotel bei der Talstation in Mutterberg und weiteren Räumlichkeiten der Stubaier Gletscherbahnen untergebracht und versorgt werden. Im Tiroler Unterland erreichten einige Pegel von Flüssen und Bächen jene Wasserstände, die im langjährigen Durchschnitt einmal in fünf Jahren zu verzeichnen sind. Zudem kam es in mehreren Bezirken zu kleinen Murenereignissen, bei denen keine Personen verletzt wurden.

Aktuelle Informationen

Aktuelle Informationen zu den Straßensperren und zur Stromversorgung werden laufend unter www.tirol.gv.at/lienz eingepflegt. Es folgt ein aktuelles Update zur Lawinensituation unter www.lawinen.report.

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