Verbotene Süd-Tiroler Freiheit?

Grund für die Verhüllungsaktion ist der 11. November 1918. Vor 101 Jahren besetzten italienische Truppen den Brenner und leiteten damit die Teilung Tirols ein. „Die Beseitigung der innertirolischen Unrechtsgrenze ist und bleibt daher das vordergründige Ziel unserer Politik. Im vereinten Europa haben Unrechtsgrenzen wie die Brennergrenze keine Daseinsberechtigung mehr und gehören auf den Müllhaufen der Geschichte“, so die Süd-Tiroler Freiheit.
„Harte Antwort“
Dies stößt italienischen Nationalisten sauer auf. Der Landtagsabgeordnete Alessandro Urzì, dessen Partei „L’Alto Adige nel Cuore“ der rechtsextremen Bewegung „Fratelli d’Italia“ angehört, will vor Gericht ziehen. Urzì kündigte Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft wegen der angeblichen „Schmähung Italiens (vilipendio dell’Italia)“ an.
Noch einen Schritt weiter geht der „Fratelli d’Italia“-Parlamentarier Francesco Lollobrigida. Er verlangt ein offizielles Verbot der Süd-Tiroler Freiheit. „Wer schon immer gegen die Einheit Italiens war, dem muss eine harte Antwort von Seiten der Politik und den Institutionen entgegengesetzt werden“, ließ Lollobrigida am Montag verlauten.
„Kleiner Vorgeschmack, was mit Südtirol passieren wird“
„Die italienischen Politiker scheinen ein sehr eigenartiges Demokratieverständnis zu haben“, sagt Werner Thaler, Leitungsmitglied der Süd-Tiroler Freiheit, auf Anfrage von UT24. „Meinungsfreiheit ist offensichtlich bei manchen Politikern kein hohes Gut. Zuletzt wurden deutsche Parteien in Südtirol unter dem Faschismus verboten“.
Der Südtiroler Bevölkerung wird laut Thaler mit dieser „politischen Verfolgungsjagd“ gegen die Süd-Tiroler Freiheit aber eindrucksvoll vor Augen geführt, was man von Italien zu erwarten habe. „Dies war nämlich erst ein kleiner Vorgeschmack auf das, was mit Südtirol
passieren wird, wenn in absehbarer Zukunft die Rechtsparteien mit Fratelli d’Italia an die Macht kommen“, sagt Thaler.






