von su 13.10.2019 10:22 Uhr

Mutmaßlicher Mörder von Kitzbühel: „Habe rotgesehen“

Was mit einer tiefgehenden Liebesgeschichte begann, endete in einer entsetzlichen Tragödie. Indes werden Aussagen von Andreas E. bekannt, welche seine Gräueltat erklären helfen, berichtet die Krone.

Tatort Kitzbühel: Abtransport der Leichen (Bild: Zeitungsfoto.at)

„Andreas E. wirke verwirrt, zerstört und gelassen zugleich“, berichtet die Krone in Berufung auf Aussagen von Wachbeamten der Justizanstalt Innsbruck, wo der 25-Jährige derzeit untergebracht ist.

Wir hatten nie Probleme mit ihm

Über den mutmaßlichen Mörder von Kitzbühel, der fünf Menschen umgebracht haben soll, wird ein überwiegend gutes Bild gezeichnet.

So wäre er nach Informationen der Krone „kein einziges Mal durch Gewaltaktionen aufgefallen“.

Selbst die Angehörigen seiner Opfer sagen: „Wir hatten nie Probleme mit ihm; wir hielten ihn für einen feinen Kerl.“

„Fahr heim“.

Noch in der Schreckensnacht habe ihm seine ehemalige Freundin bei einem unerwarteten Aufeinandertreffen in einem Pub in Kitzbühel klar zu machen versucht, dass ihre Beziehung „tatsächlich vorbei“ wäre, worauf Andreas „weinend auf den Stufen vor dem Lokal gesessen“ sei, so Augenzeugen gegenüber der Krone.

Nach dem ersten Läuten am Haus der Eltern von Nadine, beschieden ihm Vater und Tochter gemeinsam: „Fahr heim“.

„Da brach meine Welt endgültig zusammen“, wird der Gemütszustand von Andreas von der Krone kolportiert.

Er habe dann in seiner „ungeheuren Wut“ die Pistole seines Bruders, ein Messer und einen Baseballschläger geholt und wäre zum Haus zurückgekehrt.

„Ich war wie in einem Rausch“ soll der 25-Jährige in Verhören erklärt haben.

„Er hielt sich nur noch für einen Loser“

Das Zerwürfnis mit Nadine habe in Andreas sehr gearbeitet. So zitiert die Krone einen Arbeitskollegen des mutmaßlichen Mörders, der als Maurer arbeitete: „Plötzlich zuckte er wegen jeder Kleinigkeit aus, schimpfte herum, warf Spachteln und Hämmer zu Boden.“ Um sich kurze Zeit später immer mit denselben Worten zu entschuldigen: „Ich bin eben ein Loser.“

Das wahre Ausmaß dieses seines Leides ist weder von bekannten, seinen Eltern, von Nadine, ihren Eltern geahnt worden. Die Krone hat mehrere Aussagen aus dem nahen Umfeld von Andreas E. gesammelt:

„Ich werde meinen Sohn nie fallen lassen“, sagt seine Mutter.

„Wir hätten dem Andi niemals etwas Böses zugetraut“, sagen enge Verwandte.

„Trotz seines Verbrechens, ich kann ihn nicht hassen“, sagt sein bester Freund.

„Ich will Andreas im Gefängnis besuchen und ihn fragen, warum er fünf Menschen getötet hat“, sagt Michael Struzynski, der Pfarrer von Kitzbühel, „obwohl ich nicht glaube, dass ich eine wirkliche Antwort von ihm bekommen werde.“

Abschied am Montag

Kitzbühel nimmt am Montag Abschied von Familie Hinterholzer: (UT24 berichtete)

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