von st 03.07.2015 15:25 Uhr

Pitarelli: „Ich stehe zu meiner Haltung – die SVP kannte und kennt diese!“

Foto: Zukunft Bozen YouTube

Der Bozner Stadtobmann Dieter Steger hat am 29. Juni dem SVP-Präsidium einen Antrag auf Parteiausschluss der SVP-Gemeinderätin Anna Pitarelli zur Kenntnis gebracht. Dieser wird am kommenden Montag verhandelt.

Heute legte Pitarelli eine umfassende Stellungnahme ab. Darin heißt es, dass „bereits Anfang des Jahres hatten SVP und PD entschieden, ohne die Gruppierung der Ökosozialen bei der Gemeinderatswahl zu kandidieren, um endlich dem Stillstand in Bozen ein Ende zu setzen. Gleich nach der Wahl war plötzlich genau diese Gruppierung der erste Ansprechpartner für die Bildung einer Regierung.“

Pitarelli habe immer gesagt, dass die Ökosozialen kein Partner für eine Regierung seien. „Meine Haltung wurde auch von  den Medien veröffentlicht. Zudem habe ich im Koordinierungsausschuss meinen Unmut in Bezug auf die aggressive und erpresserische Vorgehensweise der Ökosozialen ausgedrückt und unmissverständlich klargestellt: Mit dieser Partei möchte und werde ich nicht zusammenarbeiten.“

„Niemand hat meine Position ernst genommen“

Ich habe ebenso meine Bedenken zum Regierungsprogramm ausgedrückt und mit einer Enthaltung abgestimmt. Auch war im am 23. Juni, am Tag vor der Abstimmung im Gemeinderat, bei der Sitzung der Mehrheit nicht anwesend. Niemand hat wohl meine Position ernst genommen. Niemand hat wohl damit gerechnet, dass es Politiker gibt, die ihrer Einstellung und ihrer Haltung treu bleiben und auch nach der Wahl zu dem stehen, was sie vor einer Wahl gesagt oder versprochen haben.

 

Verschiedene Verantwortungsträger der Bozner SVP hätten sie aufgefordert, freiwillig aus der SVP auszutreten, oder gar aus dem Gemeinderat zurückzutreten. „Dies, weil ich zu meiner Haltung stehe. Selbstverständlich werde ich nichts von dem tun. Ich bin seit vielen Jahren Mitglied der SVP und habe viele, viele Stunden ehrenamtlich in verschiedenen Parteigremien, aber auch als Präsidentin des Stadtviertelrates Gries-Quirein, mitgearbeitet. Ich glaube, dass es wichtig ist, dass junge Menschen sich für Politik interessieren und aktiv für die Zukunft ihrer Heimat mitarbeiten“, so Pitarelli.

Die Gemeinderätin weiter: „Die SVP hat viele Dinge durchgesetzt, die Südtirol vorangebracht haben. Die SVP ist in ihrer Eigendefinition eine Sammelpartei, und sie schreibt ja selbst: Miteinander ist ein zentraler Wert der SVP. Unter dem Edelweiß finden verschiedenste Interessen und Strömungen ihre gemeinsame politische Heimat. In einer solchen Sammelpartei müssen verschiedene Meinungen nicht nur Platz finden, sondern unbedingt erwünscht sein.“

„Mein politisches Engagement steht für Erneuerung“

Bozen werde sich – ohne Veränderung – nicht weiterentwickeln, sondern weiter im Stillstand verharren. „Das ist für Bozen nicht gut, und das ist für die Bürgerinnen und Bürger nicht gut“, meint Pitarelli. „Die Wählerinnen und Wähler haben mir den Auftrag zur Erneuerung erteilt und ich bin, im Gegensatz zu manch anderen, nicht nur mit einem Restmandat in den Gemeinderat geschlüpft. Es gibt daher überhaupt keinen Grund, dass ich meinen Wählerauftrag in Frage stelle, meine Haltung ändere, oder gar mein Mandat zurücklegen sollte.“

„Bozen muss sich erneuern, und Bozen wird sich erneuern“, ist Pitarelli überzeugt. Dafür müsse es von Menschen verwaltet werden, die nicht die eigenen Interessen und den Postenschacher im Sinn haben, sondern die bereit seien, ein Programm für die Zukunft und für die Erneuerung der Stadt zu schreiben, dieses mittragen und dieses auch umzusetzen wollen. „Ich bin dazu bereit!“


 

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