von ih 26.04.2019 17:55 Uhr

„Ein großer Patriot und Freund Südtirols“

Am Freitagvormittag hat das Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum formell die Schenkung des Nachlasses von Univ.-Prof. Dr. Felix Ermacora entgegengenommen. Politische Vertreter aus Südtirol sowie einige Zeitgenossen, Historiker, Verwandte und Mistreiter Ermacoras waren zu diesem Anlass nach Innsbruck gekommen. UT24 war vor Ort. 

Foto: UT24/ih

Anlässlich einer Pressekonferenz bedankte sich PD Dr. Wolfgang Meighörner, Direktor der Tiroler Landesmuseen, herzlich bei der Laurin-Stiftung für die Schenkung des Nachlasses. Diese sei vor allem durch den Einsatz von Dr. Erhard Hartung auf den Weg gebracht worden.

Meighörner hob die Wichtigkeit von Quellenbelegen für Historiker, Studenten sowie für alljene hervor, die sich mit der jüngsten Zeitgeschiche Tirols näher auseinandersetzen möchten. Somit sei es für das Ferdinandeum ein enormer Gewinn, die Unterlagen Ermacoras unbeschädigt archivieren zu dürfen. „Diese sind vielfach noch nicht wissenschaftlich ausgewertet worden, weshalb wir dadurch einen enormen Mehrwert für unser Archiv erschließen konnten. Dadurch kann die Geschichte weiter erforscht werden“, freute sich der Direktor der Tiroler Landesmuseen.

„Dr. Felix Ermacora war ein großer Patriot und Freund Südtirols. Deshalb ist es uns ein großes Anliegen, seine Niederschriften und Sammlungen möglichst lange im Originalzustand bestehen bleiben zu lassen“, versprach Meighörner.

Ebenfalls zu der feierlichen Übergabe des Nachlasses an das Ferdinandeum gekommen war Mag. Helga Ermacora, Witwe von Felix Ermacora. In ihren Ausführungen schilderte sie die Leidenschaft ihres Mannes für die politischen Anliegen der Südtiroler.

Ihr Mann habe sich allerdings nicht nur den Südtirolern verpflichtet gefühlt, sondern habe sich ausdrücklich für mehrere Minderheiten eingesetzt. „Da es meinem Mann auch stets ein Anliegen war, seine Tagebücher der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, möchte ich diesem Wunsch selbstverständlich ebenso entsprechen“, so Ermacora.

Diese Bücher, die derzeit noch im Besitz von Helga Ermacora sind, enthalten sämtliche Notizen zu den täglichen Ereignissen rund um das Südtirol-Problem. Da von Felix Ermacora in diesen Büchern jedoch auch private Notizen vermerkt wurden, möchte seine Witwe diese zunächst nur auf ausdrückliche Nachfrage zu bestimmen Ereignissen und Daten zugänglich machen.

In Richtung aller Anwesenden und in Hinblick auf den Nachlass, der ab sofort im Ferdinandeum archiviert aufliegt, versprach Direktor Dr. Wolfgang Meighörner noch einmal ausdrücklich: „Wir werden auf diese Sachen ganz gut aufpassen“.

Der österreichische Jurist, Verfassungsrechts- und Menschenrechtsexperte sowie Nationalrat (1971-1990) Felix Ermacora (1923-1995) engagierte sich zeit seines beruflichen Lebens für die Rechte der Südtiroler. Sein über 1000 Faszikel umfassender Nachlass wurde vor einigen Jahren von der Familie an die Laurin-Stiftung verkauft. Diese macht nun diesen für die Südtiroler Geschichte ungemein bedeutsamen Nachlass dem Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum zum Geschenk und stellt diesen ohne jegliche Einschränkungen der Forschung zur Verfügung.

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