Inflation blieb in Österreich im Mai bei 1,0 Prozent

Die Wohnungsmieten legten im Jahresabstand um 5,0 Prozent zu. Bei Nahrungsmitteln blieb der Preisanstieg im Mai mit 0,6 Prozent geringer als im April (+1,1 Prozent). Die Ausgaben für Verkehr verbilligten sich um 2,1 Prozent, wobei Sprit um 8,7 Prozent günstiger war.
Die Teuerung für Pensionistenhaushalte (PIPH) betrug im Mai gegenüber dem Vorjahr 1,3 Prozent, nach +1,2 Prozent im April. Die für die Eurozone ermittelte harmonisierte Inflationsrate Österreichs (HVPI) lag bei 1,0 (0,9) Prozent, diesmal also auf Höhe des VPI.
Gegenüber dem Vormonat April lag das Preisniveau in Österreich im Mai um 0,3 Prozent höher – wie beim VPI auch beim Pensionisten-Preisindex. Und laut HVPI-Rechnung erhöhten sich die Verbraucherpreise im Monatsabstand im Schnitt um 0,2 Prozent.
Der typische wöchentliche Einkauf, der neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, kam auch im Mai billiger als ein Jahr davor, jedoch schrumpfte der Preisrückgang auf 0,2 Prozent, nach noch -0,6 Prozent im April.
Der klassische tägliche Einkauf, der vor allem Nahrungsmittel umfasst, verteuerte sich im Mai gegenüber dem Vorjahr um 0,9 (im April: 1,0) Prozent, also etwas schwächer als der Anstieg des allgemeinen Preisniveaus (VPI), wie die Statistik Austria am Mittwoch in einer Aussendung erklärte.
Den stärksten Einfluss auf die Jahres-Teuerungsrate – rechnerisch +0,27 Prozentpunkte – übte im Mai die Ausgabengruppe „Wohnung, Wasser, Energie“ mit durchschnittlich 1,4 Prozent Anstieg aus. Neben Wohnungsmieten (+5,0 Prozent) verteuerten sich dabei etwa auch die Betriebskosten für Mietwohnungen (+2,8 Prozent) sowie für Eigentumswohnungen (+2,2 Prozent). Die Instandhaltung von Wohnungen wurde um 1,0 Prozent kostspieliger.
Dank der um 13,8 Prozent gesunkenen Heizölpreise verbilligte sich die gesamte Haushaltsenergie im Schnitt um 1,7 Prozent. Gas kostete dabei um 0,3 Prozent weniger als ein Jahr davor. Teurer kamen Strom um 0,3 Prozent, feste Brennstoffe um 1,5 Prozent und Fernwärme um 4,5 Prozent.
Bei „Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken“, die im Schnitt 1,1 Prozent teurer kamen, erhöhten sich die Preise für Nahrungsmittel im Vergleich zum Vorjahr im Mai mit +0,6 Prozent schwächer als im April (+1,1 Prozent). Grund dafür war der gedämpfte Preisanstieg bei Fleisch (Mai +0,8 Prozent, April +2,2 Prozent). Für Brot und Getreideerzeugnisse stiegen die Preise um 2,0 Prozent, für Gemüse um 2,7 Prozent, für Obst um 0,4 Prozent. Milch, Käse und Eier kosteten dagegen insgesamt um 1,3 Prozent weniger. Alkoholfreie Getränke verteuerten sich im Schnitt relativ kräftig um 4,1 Prozent, und Bohnenkaffee kostete sogar um 10,4 Prozent mehr als im Mai 2014.
Bei „Restaurants und Hotels“ (im Schnitt +3,0 Prozent) verteuerten sich Bewirtungsdienstleistungen um 3,2 Prozent und Beherbergungsdienstleistungen um 0,6 Prozent. Bei „Verschiedenen Waren und Dienstleistungen“ (+1,9 Prozent) wirkten sich um 1,8 Prozent teurere Versicherungsdienstleistungen aus.
In der Ausgabengruppe „Verkehr“, die sich im Schnitt um 2,1 Prozent verbilligte, erwiesen sich Treibstoffe mit 8,7 Prozent Preisrückgang weiterhin als Hauptdämpfer, jedoch mit geringerer Dynamik als im April (-10,4 Prozent). Dabei kostete Diesel im Mai um 9,7 Prozent weniger als ein Jahr davor, Superbenzin wurde um 7,2 Prozent günstiger. Reparaturen privater Verkehrsmittel verteuerten sich um 3,1 Prozent.
Im Monatsabstand war die Ausgabengruppe „Freizeit und Kultur“ mit im Schnitt 0,8 Prozent Anstieg der Hauptpreistreiber. Dazu trugen vor allem die saisonbedingt um 6,0 Prozent teureren Pauschalreisen bei.
Hauptpreisdämpfer von April auf Mai war die Ausgabengruppe „Bekleidung und Schuhe“ (im Schnitt -0,3 Prozent), in der Bekleidungsartikel 0,6 Prozent günstiger wurden.
In EU und Eurozone ziehen die Preise wieder an. Nach Monaten der Deflation gab es im Mai laut Eurostat-Daten sowohl in der gesamten Union als auch im Währungsgebiet einen Anstieg der Inflation von je 0,3 Prozent. Österreich verzeichnete mit 1,0 Prozent demnach die vierthöchste Teuerung. Spitzenreiter sind Malta und Rumänien (je 1,3 Prozent), am anderen Ende liegt Zypern mit minus 1,7 Prozent.
Sieben EU-Staaten verzeichneten einen Preisverfall, also eine Deflation. Hinter Zypern liegen Griechenland (-1,4 Prozent), Slowenien (-0,8 Prozent), Polen (-0,6 Prozent), Spanien und Bulgarien (je -0,3 Prozent) sowie Slowenien und Litauen (je -0,1 Prozent). Unverändert blieben die Preise in Kroatien.
Die Deflation in der Eurozone hatte im Dezember 2014 mit -0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat begonnen. Im Jänner folgte mit -0,6 Prozent ein deutlicher Preisverfall, im Februar schwächte sich das Minus ab (-0,3 Prozent) und im März ging es weiter auf -0,1 Prozent zurück. Im April blieben die Preise unverändert, ehe sie nun im Mai erstmals wieder anstiegen.






