von eth 05.04.2019 16:53 Uhr

Das gute Geschäft mit der KFZ-Umschreibung

Das Salvini-Dekret spült Geld in die maroden Staatskassen. Neben den saftigen Strafen verdient der Staat auch durch die Fahrzeugumschreibungen, wie ein Vergleich mit Deutschland zeigt. In Südtirol kostet der Import rund zehnmal mehr.

Foto: Wikicommons - By Lalpino - Own work

Wer seinen Wohnsitz länger als 60 Tage in Italien hat, darf kein Auto mit ausländischem Nummernschild benutzen, besagt das sogenannte Salvini-Dekret. Tut er dies trotzdem und wird erwischt, werden mindestens 498,40 Euro an Bußgeld fällig, der Zulassungsschein wird eingezogen. Damit zwingt der Staat alle, die ihr Auto im EU-Ausland zugelassen haben dazu, dieses in Italien anzumelden. Höchst problematisch ist das Gesetz vor allem für Grenzpendler und Saisonarbeiter.

Doch welche Kosten fallen bei einem solchen Autoimport eigentlich an? Wird die Zulassung beim Amt für Mobilität vorgenommen, wo Wartezeiten von rund zwei Monaten herrschen, wie eine Mitarbeiterin auf UT24-Anfrage bestätigte, liegt man bei einem Mittelklassewagen mit 85 Kilowatt bei rund 450 Euro. Tiefer in die Tasche muss hingegen bei den Autoagenturen gegriffen werden. Diese veranschlagen für dasselbe Auto rund 600 Euro.

Mit wachsender PS-Zahl wird Preisunterschied eklatanter

Wesentlich günstiger ist es ein Gebrauchtwagenimport in Deutschland. Dort liegt der Preis zwischen 51 und 67 Euro. Da die Gebühren in Italien großteils auf die Kilowattleistung des Fahrzeugs berechnet werden, wird der Preisunterschied bei wachsender PS-Zahl umso eklatanter. So klettern die Kosten beim Import eines 140 Kilowatt starken Audi A4 Avant auf rund 640 Euro.

In Deutschland ist nicht nur die Zulassung von Gebrauchtwagen zu moderaten Preisen zu haben, sondern auch die Übertragungsgebühr von einem Fahrzeughalter auf den nächsten. „Verzichtet man auf ein Wunschkennzeichen und auf die Feinstaubplakette , dann ist man mit rund 30 Euro dabei“, sagt ein Mitarbeiter des Landratsamtes Garmisch Partenkirchen zu UT24. Ein Betrag, bei dem sich viele Südtiroler die Augen reiben werden.

Derweil mach der italienische Staat weiter mächtig Kasse. Autonomie hin oder her – für eine sehr überschaubare Leistung kann dann schon mal ein halber Monatslohn eines Angestellten draufgehen.

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