Ihr Hund hat was liegen lassen!

„Entschuldigung!“, brülle ich, nachdem eine ältere Dame etwa 30 Meter vor mir ihrem Vierbeiner zugeschaut hatte, wie er sein großes Geschäft am Wegesrand einer Naherholungszone verrichtete. Ohne mit der Wimper zu zucken war die Frau einfach weitergegangen. „Können Sie das, was ihr Hund gerade liegen hat lassen, bitte mitnehmen?“, rufe ich ihr zu.

Sie erschrickt sichtlich und bleibt für einige Sekunden wie angewurzelt stehen. Sie überlegt kurz, setzt dann aber doch noch zurück. Aus ihrer Handtasche kramt sie einen schwarzen Plastikbeutel, hebt die Hinterlassenschaft ihres Vierbeiners auf und nimmt sie mit. „Danke“, rufe ich ihr hinterher. „Warum nicht gleich?“, denke ich mir und hoffe, dass die Dame den Hundekotbeutel nicht ins nächste Gebüsch pfeffert.

Auf einer Strecke von weniger als 50 Meter, immer im Naherholungsgebiet wohlgemerkt, zähle ich sage und schreibe neun Hundehaufen. Ständig auf den Boden achten, zur Seite springen, schauen, dass man nicht doch unverhofft in eine Tretmine tappt. Das ist keine Erholung, das bringt mich auf die Palme. Gegen Hunde und ihre Halter habe ich nichts, im Gegenteil. Schön, wenn ein Wohnungsfiffi (angeleint) auch mal Auslauf kriegt. Nur frage ich mich, warum es manchen so was von wurscht ist, wenn ihre Hundehaufen mir meinen Auslauf verderben.