Zahl der Toten durch Tsunami steigt auf 281

Während Experten vor neuen Flutwellen warnten, suchten die Rettungskräfte in den Trümmern weiter nach Überlebenden. „Die Zahl der Opfer und der Schäden wird weiter ansteigen“, sagte Katastrophenschutzsprecher Sutopo Purwo Nugroho, nachdem die Behörde die Totenzahl von 222 auf 281 angehoben hatte. Rettungskräfte waren bei regnerischem Wetter mit schwerem Gerät im Einsatz, um in den betroffenen Gebieten Trümmer zu entfernen. Der indonesische Präsident Joko Widodo wurde am Montag in der Unglücksregion erwartet.
Der Tsunami war am Samstagabend nach einem Vulkanausbruch ohne Vorwarnung über Küstenregionen und Touristenstrände an der Meerenge von Sunda hereingebrochen. Die Flutwellen trafen im Süden der Insel Sumatra und im Westen der Insel Java an Land. Hunderte Gebäude wurden zerstört.
Ausgelöst wurden die bis zu 90 Zentimeter hohen Wellen durch einen unterseeischen Erdrutsch nach einer Vulkaneruption auf der kleinen Insel Anak Krakatoa zwischen Java und Sumatra. Der Experte Richard Teeuw von der Universität Portsmouth warnte, es gebe eine hohe Wahrscheinlichkeit für weitere Tsunamis, solange die derzeitige Aktivität des Vulkans anhalte. Denn diese könne zu weiteren Erdrutschen unter Wasser führen.
Auch Beben forderte tausende Tote
Indonesien wird immer wieder von katastrophalen Tsunami-Flutwellen heimgesucht. Diese entstehen in der Regel durch Erdbeben unter dem Meeresboden. Dass sie durch Vulkanausbrüche und Erdrutsche ausgelöst werden, ist eher selten.
Bei einem schweren Beben und einem anschließenden Tsunami kamen erst Ende September auf der indonesischen Insel Sulawesi mehr als 2.000 Menschen ums Leben. Besonders verheerend war der Tsunami zu Weihnachten 2004: Damals starben in den Anrainerstaaten um den Indischen Ozean rund 220.000 Menschen, allein 168.000 davon in Indonesien. Ausgelöst worden war diese Katastrophe durch ein Seebeben der Stärke 9,1.
APA






