von ih 01.09.2018 17:24 Uhr

Bundespräsident wirbt für Konzert mit linksextremer Band

Deutschlands Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat auf seiner Facebook-Seite dazu aufgerufen, an dem am Montag in Chemnitz stattfindenden „Konzert gegen Rechts“ teilzunehmen. Die Veranstaltung gilt jedoch als umstritten, da dort mit Feine Sahne Fischfilet unter anderem eine linksextreme Band auftreten wird, die zeitweilig vom Verfassungsschutz beobachtet wurde.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier - Foto: Facebook

Chemnitz scheint nach der tödlichen Messerattacke auf einen 35-jährigen Deutschen weiterhin nicht zur Ruhe zu kommen. Nachdem eine Demonstation auf die Nächste folgt, wird am Montag eine weitere Großveranstaltung stattfinden.

Dabei sein werden neben bekannten Bands wie die Toten Hosen, Kraftklub und K.I.Z, auch die umstrittene Formation Feine Sahne Fischfilet. „Die Bullenhelme – sie sollen fliegen. Eure Knüppel kriegt ihr in die Fresse rein“, heißt es in einem Songtext der Band, welcher der Verfassungsschutz in einem Bericht einen linksextremistischen Hintergrund attestierte. „Dem rassistischen Mob darf man nicht unwidersprochen die Straße überlassen“, schreiben die Musiker auf Twitter.

AfD-Fronfrau hat kein Verständnis für Steinmeier

Nachdem es zuletzt vor allem weitere Künstler aus dem linken Spektrum waren, die zu der Teilnahme an dem Gratis-Konzert aufgerufen hatten, reiht sich nun auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in die Liste besagter Unterstützer ein.

Dieser Umstand sorgt bei AfD-Fronfrau Alice Weidel für Unverständnis: „Frank-Walter Steinmeier verlässt hier nicht nur abermals den neutralen Boden, auf dem ein Bundespräsident stehen müsste, sondern hat sich augenscheinlich die Liste der Bands, die sich bei diesem Konzert die Ehre geben, nicht wirklich angesehen“, so die bekannte Politikerin auf ihrer Facebook-Seite.

Der Bundespräsident werbe damit indirekt beispielsweise für solche Zeilen: „Deutschland ist scheiße, Deutschland ist Dreck!“ oder „Die Bullenhelme, sie sollen fliegen / Eure Knüppel kriegt ihr in die Fresse rein“, so der Vorwurf von Weidel.

Ob es am Rande des Konzerts möglicherweise erneut zu Ausschreitungen kommt, scheint somit nicht ganz ausgeschlossen. So könnten Andersdenkende die Gelegenheit nutzen, gegen die umstrittene Band Stellung zu beziehen. Ob es jedoch tatsächlich so kommen wird, wird der kommende Montag zeigen.

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