„Abschuss von Murmeltieren hat Beständen keinen Schaden zugefügt“

Der Abschuss von Murmeltieren und anderen Arten, die Schäden verursachen, habe den Beständen keinen Schaden zugefügt. Die Murmeltiere seien in Südtirol so zahlreich wie in keiner anderen italienischen Provinz. Das hängt laut dem Jagdverband mit der Almwirtschaft zusammen, denn die Murmeltiere würden das alpine Grasland lieben, das es in Südtirol gebe – vom Menschen geschaffen und gepflegt.
„Die Entnahmen wurden auf der Grundlage der geltenden Bestimmungen genehmigt, wobei auch direkt Bezug auf die einschlägigen EU-Richtlinien genommen wurde. Die EU sieht ausdrücklich die Möglichkeit des Abschusses in Problemfällen vor. Geschützt werden von den EU-Bestimmungen nämlich nicht einzelne Exemplare, die Schaden anrichten, sondern die Populationen als solche. Dass an den Wildtierpopulationen selbst kein Schaden entstanden ist, belegen die Zahlen: Trotz der durchgeführten Entnahmen ist die Anzahl an Murmeltieren, Steinböcken und Kormoranen weiterhin angewachsen“, so der Jagdverband weiter..
Jagdverband von Unschuld überzeugt
Mit den verfügten Murmeltierabschüssen, die nur in tiefer gelegenen Bergzonen, also im Almbereich, möglich gemacht worden waren, sollte Konflikten mit der Berglandwirtschaft vorgebeugt werden. Denn die Nager hätten sich sukzessive in tiefere Lagen ausgebreitet und seien auch schon an Gehöften zu sehen gewesen. Die Zählungen der Murmeltiere würden gewissenhaft und genau durchgeführt und bestätigen eine immer noch im Gang befindliche Zunahme der Art.
Die Murmeltiere, die schon zu Zeiten der Antike von den Römern als „Bergmäuse“ bezeichnet wurden, als „Murmontis“, wofür der Dialektname „Murment“ heute noch zeugt, verfügen, wie alle Nagetiere, über ein großes Vermehrungspotential. Mit den lokal beschränkten Abschüssen sollte vor allem der Ausbreitungstendenz in bewirtschaftete Almen Einhalt geboten werden. Südtirol habe zudem mit Einfang- und Aussetzungsaktionen in andere Gebiete und Provinzen dazu beigetragen, dass Murmeltiere neue Kolonien in geeigneten Gebieten gründen konnten. „Der Umgang mit dem Alpenmurmeltier in unserem Land ist alles andere als Schaden stiftend gewesen. Dies wird sich in weiterer Folge sicher bestätigen“, ist man im Jagdverband überzeugt.
Sollte das Urteil aber vollstreckbar werden, so erwägt Landesjägermeister Berthold Marx die Einrichtung eines Spendenkontos.






