von mag 24.04.2018 14:45 Uhr

Eine Schuttdeponie in den Vahrner Gatschwiesen?

Viele Vahrner Bürgerinnen und Bürger staunten nicht schlecht, als ihnen vor einigen Tagen ein Flugblatt mit dem Titel „Wollen wir eine Schuttdeponie in den Gatschwiesen?“ins Haus flatterte. Die Gatschwiesen liegen nördlich von Vahrn auf dem Weg Richtung Vahrner See und sind bei der heimischen Bevölkerung als unverbaute und naturbelassene Naherholungszone sehr beliebt.

UT24

Laut dem Flugblatt ist es angedacht, die Gatschwiesen mit riesigen Mengen an Abbruchmaterial des Brennerbasistunnels aufzufüllen. Anscheinend soll sogar ein Kastanienwald gerodet werden. „Die Deponie Gatschwiesen ist bis vor wenigen Monaten nie ein Thema gewesen. Vor kurzem haben einige Vahrner Mitbürger genau diesen Vorschlag der Beobachtungsstelle Brennerbasistunnel unterbreitet, welcher mit Wohlwollen aufgenommen wurde. Eine Diskussion, was die Dorfbevölkerung und was die Grundeigentümer davon halten, eine Naherholszone in eine Deponie für Abbruchmaterial umzuwandeln, wurde bewusst vermieden“, heißt es im Flugblatt.

UT24 ging der Sache nach holte sich vor Ort konkrete Informationen ein. Walter Kofler, Gemeinderat der Liste „Gemeinsam für Vahrn Neustift-Schalders-Spiluck“, weiß wer hinter dieser Flugblattaktion steht. „Es handelt sich hier um eine Gruppe von besorgten Vahrner Bürgern, die sich vehement dafür einsetzen, dass die Gatschwiesen im derzeitigen Zustand erhalten bleiben“, so Kofler. Laut Kofler stimmt die Information, dass die Gatschwiesen mit Aushubmaterial des BBT aufgefüllt werden sollen. „Es gab in den letzten Monaten mehrere Treffen zwischen Gemeindevertretern, Grundbesitzern und Verantwortlichen des BBT“, sagt Walter Kofler. Auch das Land soll in den Verhandlungen bereits voll involviert sein. „Die Betroffenen haben bereits einen Brief von Landeshauptmann Arno Kompatscher erhalten, in dem sich dieser bedankt, dass die Besitzer ihren Grund für die Ablagerung des Aushubmaterial zur Verfügung stellen“ weiß Kofler.

Es werden fleißig Unterschriften gesammelt

„Es kann doch nicht sein, dass die Vahrner Bevölkerung im Nachhinein davon informiert wird, dass aufgrund finanzieller Interessen Einzelner die Naherholszone Gatschwiesen in eine Schuttdeponie umgewandelt wird“, steht auf dem Flugblatt der Initiativgruppe. Peter Tauber, Gemeinderat der „Grünen Bürgerliste Vahrn“, sieht das ebenso. Er und sein Fraktionskollege Günther Pallhuber haben deshalb eine Gemeinderatsanfrage eingereicht, in der sie wissen wollen, wer der Beobachtungsstelle Brennerbasistunnel bzw. der Gemeindeverwaltung den Vorschlag dieser Deponie unterbreitet hat. Weiter möchten die beiden Gemeinderäte wissen, seit wann Bürgermeister Andreas Schatzer darüber informiert ist und wann dieser gedenke, seine Mitbürger in die Angelegenheit einzuweihen? Am Montag, den 30. April steht die Anfrage mit dem Titel „Deponie „Gatschwiesen“, was wird hier hinter dem Rücken der Bürger von Vahrn ausgebrütet?“ auf der Tagesordnung des Vahrner Gemeinderates.

Inzwischen werden von der Initiativgruppe fleißig Unterschriften gesammelt. „Eine stolze Anzahl von besorgten Bürgerinnen und Bürgern hat bereits unterschrieben. Dadurch, dass die Informationen nun endlich an die Öffentlichkeit gelangt und zum allgemeinen Diskussionsthema geworden sind, wird unser Unterstützerkreis immer breiter“, so ein Verantwortlicher der Initiativgruppe. So hat es z.B. kürzlich Gespräche mit Vertretern des örtlichen Alpenvereins, des Südtiroler Heimatbundes, der Schützenkompanie Vahrn, des Verschönerungsvereins und der Umweltgruppe Vahrn gegeben, die allesamt ihre volle Solidarität und Unterstützung zugesagt haben. UT24 ist mit der Initiativgruppe im Kontakt und wird demnächst konkretere Informationen liefern.

Jetzt
,
oder
oder mit versenden.

Es gibt neue Nachrichten auf der Startseite