Zahl der Suspendierungen an Schulen hat weiter zugenommen

Die meisten Suspendierungen in absoluten Zahlen gab es laut Bildungsministerium zuletzt weiterhin an den Mittelschulen (1.187). An den Volksschulen wurden laut den Bildungsdirektionen 413 vorübergehende Ausschlüsse gemeldet, an den Sonderschulen 328. Den im Vergleich zur Schülerzahl bei Weitem höchsten Anteil an Suspendierungen weisen die Daten an den Sonderschulen mit etwa zwei Prozent aus, dahinter folgen die Polytechnischen- bzw. Mittelschulen mit sechs bzw. fünf Promille.
Schüler, die mehrfach wegen Gewalt, Drohungen oder Sachbeschädigung in der Schule auffallen, können bis zu vier Wochen suspendiert werden. Die Zunahme in den vergangenen Jahren wurde von Bildungspolitik und Schulverwaltung neben der gestiegenen Sensibilität für das Thema und der Zunahme von psychischen Problemen und Krisen seit Corona auch mit „Wiederholungstätern“ erklärt.
„Reintegration“ statt Einkaufszentrum
Ab dem nächsten Schuljahr werden suspendierte Schüler nicht mehr bloß vom Schulbesuch ausgeschlossen, sondern müssen verpflichtend zur Suspendierungsbegleitung. Bis zu zehn Stunden pro Woche verbringen sie dann zur „Reintegration“ in psychosozialen Maßnahmen oder Projekten in oder außerhalb einer Schule. Dazu kommen maximal zehn Stunden Unterricht, damit sie nach der Rückkehr in ihre Regelklasse leichter wieder Anschluss finden. Die Tagesstruktur soll auch verhindern, dass die Schüler während der Suspendierung im Einkaufszentrum oder Park abhängen, wie Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) in der Vergangenheit wiederholt kritisiert hatte.
Die neuen Zahlen sieht er als Bestätigung dafür, dass in dem Bereich noch viel zu tun sei. Diese Kinder und Jugendlichen müssten bestmöglich bei der Rückkehr in den Regelunterricht unterstützt werden, damit sie „eine echte Chance auf ein selbstbestimmtes Leben haben“, betonte er in einem schriftlichen Statement gegenüber der APA. Gleichzeitig zeigte sich Wiederkehr zuversichtlich, dass Maßnahmen wie die neue Suspendierungsbegleitungen und zusätzliches Unterstützungspersonal bald greifen. Das werde sich dann auch an geringeren Suspendierungszahlen zeigen.
APA






