von lif 29.12.2025 07:19 Uhr

Schlaflos durchs Jahr: Warum so viele Menschen schlecht schlafen

Schlaf sollte eigentlich die selbstverständlichste Sache der Welt sein. Doch für immer mehr Menschen wird er zur täglichen Herausforderung, denn Schlaflosigkeit ist längst kein Randphänomen mehr.

Symbolfoto

Die Ursachen für Schlafprobleme sind vielfältig und greifen oft ineinander. Stress, Sorgen und psychische Belastungen zählen zu den häufigsten Auslösern. Wer unter Daueranspannung steht, schaltet abends nicht einfach ab. Gedanken kreisen und der Körper bleibt im Alarmmodus. Auch Depressionen und Angststörungen gehen häufig mit Ein- oder Durchschlafproblemen einher. Dazu kommen körperliche Ursachen: Schlafapnoe, chronische Schmerzen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder hormonelle Störungen können den Schlaf massiv beeinträchtigen. Nicht zu unterschätzen sind außerdem unregelmäßige Schlafzeiten, Schichtarbeit oder Jetlag, die den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus durcheinanderbringen.

Wer schlecht schläft, zahlt langfristig einen hohen Preis. Chronischer Schlafmangel schwächt das Immunsystem, macht anfälliger für Infekte und fördert Entzündungen im Körper. Auch das Risiko für Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall und Diabetes steigt deutlich. Der Stoffwechsel gerät aus dem Gleichgewicht, Übergewicht wird wahrscheinlicher.

Besonders gravierend sind die Folgen für die mentale Gesundheit. Konzentrationsschwierigkeiten, Gedächtnisprobleme und Reizbarkeit sind oft die ersten Warnsignale. Auf Dauer erhöht Schlafmangel das Risiko für Depressionen, Angststörungen und sogar neurodegenerative Erkrankungen. Im Alltag steigt zudem die Unfallgefahr, sei es im Straßenverkehr oder am Arbeitsplatz.

Eine Gesellschaft im Dauermodus

Weltweit berichten immer mehr Menschen von schlechtem Schlaf. Studien zeigen, dass ein erheblicher Teil der erwachsenen Bevölkerung unter relevanten Schlafstörungen leidet. Gleichzeitig nimmt die durchschnittliche Schlafdauer in vielen Ländern ab. Besonders betroffen sind Industrienationen, in denen Leistungsdruck, flexible Arbeitszeiten und ständige Erreichbarkeit zum Alltag gehören. Ein zentraler Faktor ist die Digitalisierung. Smartphones, Tablets und Laptops begleiten uns bis ins Bett. Das blaue Licht der Bildschirme hemmt die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin und die sozialen Medien sorgen dafür, dass der Kopf auch nachts nicht zur Ruhe kommt.

Was wirklich hilft, besser zu schlafen

Die gute Nachricht: Schlaf ist lernbar. Oft lässt sich schon mit einfachen Maßnahmen viel erreichen. Eine feste Schlafroutine, regelmäßige Zubettgehzeiten und ein ruhiges, dunkles Schlafzimmer bilden die Basis. Bildschirme sollten idealerweise ein bis zwei Stunden vor dem Schlafengehen ausgeschaltet bleiben. Entspannungsübungen, Meditation oder ruhige Rituale helfen, den Tag bewusst abzuschließen. Auch Bewegung am Tag unterstützt einen gesunden Schlaf. Wer dauerhaft unter Schlafproblemen leidet, profitiert häufig von einer kognitiven Verhaltenstherapie, die gezielt ungünstige Schlafgewohnheiten und Gedankenmuster verändert. Digitale Programme und Apps können dabei eine sinnvolle Unterstützung sein.

Nahrungsergänzungsmittel wie Melatonin oder Magnesium werden häufig genutzt, sollten aber gezielt nur nach ärztlicher Rücksprache eingesetzt werden. Wichtig ist zudem, mögliche medizinische Ursachen abklären zu lassen.

Schlaf soll kein Luxus sein

In einer Welt, die immer schneller wird, gilt Schlaf oft als verzichtbar. Doch genau das ist ein Trugschluss. Erholsamer Schlaf ist keine Nebensache, sondern eine Grundlage für Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Lebensqualität. Wer besser schläft, lebt nicht nur wacher, sondern auch widerstandsfähiger.

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