von ih 26.12.2025 17:16 Uhr

Explosion in alawitischer Moschee: Acht Tote

Bei einer Explosion in einer ⁠Moschee der alawitischen Minderheit in der syrischen Stadt Homs sind am Freitag acht Menschen getötet und 18 weitere verletzt worden. Die bisher weitgehend unbekannte Jihadistengruppe Saraya Ansar al-Sunna reklamierte den Anschlag für sich. Sie habe in der Moschee mehrere Sprengsätze detonieren lassen. Weitere Attacken würden folgen, hieß es in einer im Internet verbreiteten Erklärung, deren Echtheit sich nicht überprüfen ließ.

APA/SANA

Die Gruppe hatte im Juni bereits einen tödlichen Anschlag auf eine Kirche in Damaskus für sich beansprucht. Die Gruppe scheint einer ähnlichen extremistischen Ideologie zu folgen wie die Terrormiliz Islamischer Staat (IS), auch wenn die möglichen Verbindungen zum IS nicht eindeutig sind.

Sprengsatz detonierte während Freitagsgebets

Ein Sprengsatz sei in der Imam-Ali-bin-Abi-Talib-Moschee während des gut besuchten Freitagsgebets detoniert, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur SANA. Seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Bashar al-Assad, einem ⁠Alawiten, 2024 wird Syrien von konfessioneller Gewalt erschüttert. Anfangs war die Zahl der Todesopfer mit fünf und jene der Verletzten mit 21 angegeben worden.

Die Sicherheitskräfte hätten das Gebiet abgeriegelt, berichtete SANA unter Berufung auf einen Sprecher der Notfallbehörde im Gesundheitsministerium und die Stadtverwaltung von Homs. Homs zählt zu den größten Städten des Landes und liegt etwa 90 Autominuten nördlich der Hauptstadt Damaskus.

Es ist der erste Anschlag auf eine Moschee in Syrien seit dem Sturz Assads vor rund einem Jahr. Das Gotteshaus wurde vor allem von der schiitisch-islamischen Minderheit der Alawiten besucht, der auch Assad angehört. Seit dessen Sturz im Dezember 2024 kam es mehrfach zu Gewaltausbrüchen gegen Minderheiten mit teils Hunderten Toten.

Regierung wird von sunnitischer Mehrheit geführt

In Syrien leben mehrheitlich Sunniten, aber auch Kurden, schiitische Alawiten und andere Minderheiten. Die Regierung wird von Mitgliedern der sunnitischen Mehrheit geführt.

Im Juni wurden bei einem Selbstmordanschlag in einer griechisch-orthodoxen Kirche in Damaskus 25 Menschen getötet und rund 60 weitere verletzt. Das Innenministerium schrieb die Tat der jihadistischen Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu.

Anfang des Monats wurden in Zentralsyrien zwei US-Soldaten und ein ziviler Dolmetscher bei einem Angriff getötet. Die Behörden machten ein mutmaßliches Mitglied der sunnitischen Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) dafür verantwortlich.

apa

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