von ag 25.12.2025 13:20 Uhr

Papst prangert „offene Wunden“ durch Krieg an

Nach der Christmette zu Weihnachten hat Papst Leo XIV. die traditionelle Weihnachtsbotschaft verkündet. Vom Balkon des Petersdoms aus spendete der Pontifex am ersten Weihnachtstag den Segen „Urbi et Orbi“, also der Stadt und dem Erdkreis. Zehntausende Gläubige strömten trotz Regens zum Petersplatz. Es ist das erste Weihnachten mit dem neuen Pontifex nach dem Tod von Papst Franziskus, der im April im Alter von 88 Jahren gestorben war.

Bild: APA/AFP

Das Oberhaupt von etwa 1,4 Milliarden Katholiken appellierte in seiner Botschaft eindringlich für Frieden. Dabei verurteilte der Pontifex in seiner Ansprache die Kriege und Konflikte auf der ganzen Welt. So drückte er den Christen im Nahen Osten, sowie den Bewohnern Gazas seine Nähe aus.

Papst rief auch zu Gebeten für das ukrainische Volk auf

Der Papst rief auch zu Gebeten für das ukrainische Volk auf. „Möge das Dröhnen der Waffen verstummen und mögen die beteiligten Parteien, unterstützt durch das Engagement der internationalen Gemeinschaft, den Mut finden, einen ehrlichen, direkten und respektvollen Dialog zu führen“, erklärte Leo XIV.

Der Papst sprach auch das Thema der Migration an. Er gedachte der vielen Flüchtlinge und Migranten, die das Mittelmeer überqueren. Leo XIV. äußerte die Hoffnung, dass der europäische Kontinent weiterhin seinen christlichen Wurzeln und seiner Geschichte treu bleibe und „solidarisch und gastfreundlich“ gegenüber den Bedürftigen sei.

Der polyglotte Papst griff eine Tradition einiger seiner Vorgänger, darunter Johannes Paul II., wieder auf und wünschte den Gläubigen frohe Weihnachten in zehn verschiedenen Sprachen, darunter Deutsch, Polnisch, Arabisch und Chinesisch. Auch auf Latein wünschte der Papst den Gläubigen frohe Weihnachten. Die Tradition, in verschiedenen Sprachen Weihnachtsglückwünsche an die Gläubigen zu richten, war von Papst Franziskus unterbrochen worden.

Sinnlosigkeit der Kriege

Vor dem „Urbi et Orbi“ hatte Leo XIV. auch während der Messe am Christtag mit Nachdruck die Sinnlosigkeit von Kriegen gegeißelt. Er erinnerte in seiner Predigt an die wehrlosen Menschen, „die unter den zahlreichen noch andauernden oder schon beendeten Kriegen leiden, die Trümmer und offene Wunden hinterlassen haben“. „Dabei kommen uns unweigerlich die Zelte in Gaza in den Sinn, die seit Wochen dem Regen, dem Wind und der Kälte ausgesetzt sind“, fügte der Heilige Vater mit Blick auf die verheerende humanitäre Lage im Gazastreifen hinzu.

Leo XIV. erinnerte bei der Christmette an seinen Vorgänger Franziskus

Bereits bei seiner ersten Christmette in Rom hat Papst Leo XIV. zu Mitmenschlichkeit und Frieden aufgerufen. Weihnachten sei ein Fest der Hoffnung, das „uns zu Boten des Friedens“ mache, sagte der Papst im voll besetzten Petersdom. Er erinnerte zudem daran, dass die Würde des Menschen unendlich sei, auch wenn eine fehlgeleitete Wirtschaft dazu verleite, ihn wie Ware zu behandeln. Die Christmette zelebriert die Geburt von Jesus Christus und ist einer der wichtigsten Tage im Kalender der katholischen Kirche.

Leo XIV. erinnerte in seiner Predigt bei der Christmette an seinen im April verstorbenen Vorgänger Papst Franziskus, der zu Weihnachten 2024 – gesundheitlich bereits angeschlagen – das Heilige Jahr eröffnet und dabei zu Hoffnung aufgerufen hatte. Weihnachten 2025 markiert auch das Ende des Heiligen Jahres, das in diesem Jahr 32 Millionen Pilger nach Rom geführt hat. Das Heilige Jahr endet am 6. Jänner.

APA

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