von ih 23.12.2025 19:26 Uhr

Freiheitliche kritisieren Vorstoß zur Entfernung des Laurinbrunnens

Scharfe Kritik üben die Freiheitlichen am Vorschlag von PD-Senator Gigi Spagnolli, den Laurinbrunnen vom Landtagsplatz in Bozen zu entfernen. In einer Presseaussendung bezeichnet der stellvertretende freiheitliche Landesparteiobmann Otto Mahlknecht den Vorstoß als Angriff auf die kulturelle Identität Südtirols.

Dr. Otto Mahlknecht - Foto: Die Freiheitlichen

Der Laurinbrunnen stehe sinnbildlich für das geschichtliche und kulturelle Selbstverständnis des Landes, argumentiert Otto Mahlknecht. Die Laurinsage sei tief in der Südtiroler Kultur verankert und werde von der überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung nicht als problematisch wahrgenommen. Kritik an dem Denkmal komme seiner Ansicht nach lediglich aus einem „grün-linken Kulturkampfmilieu“. Dass ausgerechnet Spagnolli die Entfernung des Brunnens fordere, wertet Mahlknecht als unnötige Provokation.

In seiner Aussendung zieht der Freiheitliche auch einen Vergleich zu früheren Aktionen der rechtsextremen Gruppierung Casa Pound, die den Laurinbrunnen zeitweise verhüllt hatte. Während diese Aktion symbolisch gewesen sei, wolle Spagnolli das Denkmal nun vollständig aus dem Stadtbild verbannen. Die italienische Linke unterscheide sich damit in ihrem Umgang mit Symbolen nicht wesentlich von der Rechten, so Mahlknecht, und verfolge zusätzlich „woke Überfremdungsphantasien“.

Zugleich wirft Otto Mahlknecht Spagnolli vor, die seiner Meinung nach ungelösten Probleme im Umgang mit faschistischen Relikten in Bozen zu ignorieren.

In der Landeshauptstadt Bozen gebe es weiterhin zahlreiche Denkmäler und Straßennamen aus der Zeit des Faschismus und des italienischen Irredentismus, die bis heute nicht historisch aufgearbeitet seien. Als Beispiele nennt er unter anderem die Straßen Amba Alagi und Luigi Cadorna. Diese Ehrungen seien für viele Menschen ein Affront und hätten mit der Geschichte und Kultur Südtirols wenig zu tun.

Der Laurinbrunnen war bereits 2016 Gegenstand einer politischen Debatte. Damals wurde er durch einen Antrag der Freiheitlichen im Südtiroler Landtag erhalten. Knapp zehn Jahre später, so die Freiheitlichen, werde nun erneut versucht, ein identitätsstiftendes Symbol aus dem Bozner Stadtbild zu entfernen.

Jetzt
,
oder
oder mit versenden.

Es gibt neue Nachrichten auf der Startseite