Südtirol setzt künftig auf heimisches Saatgut

Heimisches Saatgut statt Importware
Wie Umwelt-, Natur- und Klimaschutzlandesrat Peter Brunner erklärt, wurde für Begrünungen bislang fast ausschließlich Saatgut verwendet, das nicht an den jeweiligen Standort angepasst ist. In der Sitzung vom 19. Dezember beschloss die Landesregierung daher, den Einsatz von autochthonem Saatgut zu stärken und gleichzeitig die Grundlage für einen eigenen Markt zu schaffen. Künftig sollen sogenannte Erhaltungsmischungen aus reifen Samen gewonnen werden, die von einheimischen, artenreichen Wiesen stammen. Damit werde ein klares Zeichen für den Erhalt der Wiesenbiodiversität gesetzt, so Brunner.
Digitaler Kataster für wertvolle Spenderflächen
Auch strukturell wird nachgeschärft. Die Landesregierung richtet in der Landesverwaltung ein digitales, georeferenziertes Kataster ein, in dem potenzielle Spenderflächen erfasst werden. Dafür wurde ganz Südtirol nach der Zusammensetzung der Flora in biogeographische Regionen unterteilt. So kann laut Leo Hilpold, Direktor des Landesamtes für Natur, jeweils die am besten geeignete Heublumenmischung zugeordnet und lokales Saatgut gezielt dort eingesetzt werden, wo es natürlich vorkommt. Das verhindere Verfälschungen des Genpools, erhalte die lokale Artenvielfalt und dränge gebietsfremde Pflanzen, sogenannte Neophyten, zurück. Der Kataster wird jährlich aktualisiert. Ziel ist es zudem, auch Gemeinden und private Unternehmen für den Einsatz heimischen Saatguts zu sensibilisieren.






