von lif 18.12.2025 12:49 Uhr

„Kein Interesse an gelenkter Lieferverzögerung“

Verärgert zeigen sich die Warentransporteure im lvh über die jüngsten Vorwürfe des hds-Präsidenten Philipp Moser. Dieser hatte erklärt, lokale Speditionsfirmen würden durch prioritäre Servicevereinbarungen mit großen Onlinehändlern wie Amazon eine Wettbewerbsverzerrung zulasten heimischer Betriebe verursachen.

Symbolbild

„Dieser Vorwurf ist weit hergeholt und entspricht nicht der Realität“, stellt Alexander Öhler, Obmann der Warentransporteure im lvh, klar. „Gerade in der Vorweihnachtszeit stehen unsere Betriebe unter enormem Druck: Das Paketaufkommen ist außergewöhnlich hoch, der Auslieferungsbedarf entsprechend groß. Es gibt keinerlei Interesse – weder wirtschaftlich noch organisatorisch – an einer bewusst gelenkten Lieferverzögerung.“ Öhler betont, dass Speditions- und Transportunternehmen tagtäglich bemüht seien, alle Sendungen so rasch und zuverlässig wie möglich zuzustellen. Unabhängig davon, ob es sich um lokale Betriebe oder internationale Händler handle. „Unsere Mitglieder arbeiten am Limit. Priorisierungen im Sinne einer Benachteiligung heimischer Unternehmen wären nicht nur geschäftsschädigend, sondern auch vollkommen unlogisch“, so Öhler.

Engpässe seien derzeit vor allem auf strukturelle Faktoren zurückzuführen: ein saisonal stark erhöhtes Paketvolumen, Personalmangel sowie witterungs- und verkehrsbedingte Herausforderungen. „Diese Situation trifft die gesamte Branche – europaweit. Sie als gezielte Marktverzerrung darzustellen, greift zu kurz und verkennt die tatsächlichen Rahmenbedingungen“, so Öhler. Die Warenransporteure im lvh plädieren daher für eine sachliche Einordnung der aktuellen Liefersituation. „Statt Schuldzuweisungen brauchen wir Verständnis für die komplexen Abläufe in der Logistik und gemeinsame Lösungen, um Lieferketten langfristig zu stärken – gerade im Interesse der heimischen Wirtschaft“, betont Öhler.

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