Kritik an privater Silvesterknallerei

Die Initiative „Gusch statt Tusch“ des Österreichischen Tierschutzvereins wertete über 1.500 Rückmeldungen aus und kommt zu einem klaren Ergebnis: Während immer mehr Gemeinden auf organisierte Feuerwerke verzichten, bleibt die private Knallerei das zentrale Problem. Sie verursacht massiven Stress für Tiere, belastet Umwelt und Menschen und birgt erhebliche Sicherheitsrisiken.
Unterstützung kommt aus vielen Bereichen. Linz’ Bürgermeister Dietmar Prammer spricht sich für ein ganzjähriges Verbot von F2-Feuerwerk aus und verweist auf Lärm, Feinstaub und Abgase. Die Landwirtschaftskammer Oberösterreich bezeichnet Silvester als jährlichen „Blackout des Umweltbewusstseins“. Auch Gemeinden wie Wörgl berichten, dass trotz Verbots im Ortsgebiet weiterhin gezündet wird – ein Hinweis auf die Problematik frei erhältlicher Feuerwerkskörper.
Bild: Österreichischer Tierschutzverein
Missbrauch, Verletzungen und tausende Einsätze rund um Silvester
Feuerwerkskörper der Kategorie F2 sind ab 16 Jahren legal erhältlich, das Zünden im Ortsgebiet jedoch verboten. Dennoch gelangen immer häufiger auch gefährlichere Kategorien und Pyrotechnik in die Hände von Minderjährigen. Jüngste Vorfälle – darunter schwer verletzte Kinder und Jugendliche in Graz, Wien und Niederösterreich – unterstreichen die Gefahr.
Polizei und Feuerwehr bestätigen die Belastung: Silvester zählt zu den einsatzstärksten Nächten des Jahres. In der Steiermark wurden innerhalb von 24 Stunden fast 2.000 Notrufe registriert. Neben Verletzungen drohen auch Brände – von Müllcontainern in Städten bis zu Vegetations- und Waldbränden im ländlichen Raum.
Prominente aus Kultur und Medien unterstützen die Forderung nach einem Silvester ohne Böller. Sie berichten von der Angst ihrer Tiere und plädieren für Rücksicht statt Lärm. Der Österreichische Tierschutzverein fordert daher in einer Aussendung vom Innenministerium ein ganzjähriges Verbot von Verkauf, Besitz und Verwendung von Feuerwerkskörpern ab Kategorie F2 und wirbt für sichere Alternativen wie Lichtinstallationen und Laternenumzüge.






