von mmh 15.12.2025 08:52 Uhr

Tirol treibt Diabetes-Pilotprojekt und Gesundheits-Hotline voran

Die Stärkung der Langzeitbeatmung und der weitere Ausbau der Gesundheitshotline 1450 standen im Mittelpunkt der Bundes-Zielsteuerungskommission in Wien. Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele nahm am Freitag an den Beratungen teil, bei denen gemeinsam mit Vertretern von Bund, Ländern und Sozialversicherung wichtige Weichen für die Weiterentwicklung des österreichischen Gesundheitswesens gestellt wurden. Bereits im Vorfeld beschloss die Tiroler Landes-Zielsteuerungskommission den Ausbau eines Pilotprojekts in der Diabetesversorgung.

Cornelia Hagele (© Land Tirol/DieFotografen)

Einheitliche Regelung für Langzeitbeatmung und Ausbau von 1450

Ein zentrales Thema war die außerklinische Langzeitbeatmung von Patienten, die nach schweren Unfällen, neurologischen Erkrankungen oder intensivmedizinischen Behandlungen dauerhaft oder vorübergehend auf mechanische Atemhilfen angewiesen sind. Ziel ist eine österreichweit einheitliche Regelung mit klarer gemeinsamer Finanzierung. Dies soll die Versorgungssicherheit erhöhen und die Lebensqualität der Betroffenen verbessern.

Gleichzeitig wird die telefonische Gesundheitsberatung 1450 weiterentwickelt. Die seit 2019 etablierte Hotline dient als niederschwellige erste Anlaufstelle bei akuten Beschwerden oder allgemeinen Gesundheitsfragen. Die bestehende Kooperationsvereinbarung wird mit Unterstützung des Landes Tirol verlängert. Ziel ist es, die Bekanntheit und Nutzung der Hotline weiter zu steigern, um die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu stärken und das Gesundheitssystem zu entlasten.

Neues Diabetes-Pilotprojekt startet im Bezirk Kufstein

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der integrierten Versorgung von Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2. Rund neun Prozent der Bevölkerung sind betroffen, allein in Tirol etwa 70.000 Menschen. Im Bezirk Kufstein startet daher ein österreichweites Musterprojekt zur wohnortnahen und multiprofessionellen Betreuung von Diabetes-Patienten.

Ab Jänner 2026 werden Betroffene über Hausärzte oder die Diabetesambulanz des Bezirkskrankenhauses Kufstein in ein neues Versorgungsnetzwerk aufgenommen. Dieses umfasst Diabetes- und Ernährungsberatung, Gruppenschulungen sowie telemedizinische Folgeberatungen. Die Projektlaufzeit beträgt zwei Jahre, erste Patienten sollen ab Mitte nächsten Jahres betreut werden. Die Kosten von rund 400.000 Euro tragen Sozialversicherung und Land Tirol je zur Hälfte. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen künftig eine Ausweitung auf weitere Bezirke und ein dauerhaftes integriertes Versorgungsprogramm ermöglichen.

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