Terroranschlag bei jüdischer Feier: Mindestens elf Tote

Nach Angaben der australischen Behörden richtete sich der Angriff gezielt gegen das jüdische Familienfest „Chanukah by the Sea“ an dem sich viele Familien mit Kindern versammelt haben. Wie die Polizei von New South Wales mitteilt, eröffneten mindestens zwei bewaffnete Täter gegen 18.40 Uhr (Ortszeit) nahe dem Bondi Pavilion das Feuer, nachdem sie aus einem Fahrzeug gestiegen sind. Die Tat wird offiziell als Terroranschlag eingestuft.

Besonders verstörende Details gehen aus Video- und Fotoaufnahmen hervor, die unter anderem von der Daily Mail veröffentlicht wurden. Sie zeigen einen dunkelhaarigen Mann mit schwarzem Shirt, einem Patronengurt um die Hüfte und einem Gewehr mit Zielfernrohr, mit dem er seine Opfer ins Visier nimmt. Laut Medienberichten feuerte der Täter von einer erhöhten Brücke aus gezielt auf die Menschenmenge am Strand. Bei dem mutmaßlichen Haupttäter soll es sich um den 24-jährigen Naveed Akram handeln. Zeugen berichteten, dass die Schützen kaltblütig auf die Gäste der jüdischen Feier schossen, während am Strand Panik ausbrach. Videos aus sozialen Netzwerken zeigen fliehende Menschen, Verletzte am Boden und verzweifelte Versuche, Erste Hilfe zu leisten.

Nach aktuellem Stand kamen elf Menschen ums Leben und bis zu 29 Personen wurden verletzt. Wie australische Medien berichten, befinden sich zwei Polizisten und ein Kind weiterhin in kritischem Zustand. Der zweite Attentäter wurde bei einem Schusswechsel mit der Polizei getötet, während der mutmaßliche Haupttäter angeschossen, festgenommen und in Haft genommen wurde. Er wird derzeit unter Bewachung medizinisch betreut, wie die Polizei bestätigt.

Der australische Premierminister Anthony Albanese verurteilte den Anschlag scharf. Laut offiziellen Stellungnahmen sprach er von einem „gezielten Angriff auf jüdische Australier am ersten Tag von Chanukka – einem Tag der Freude und des Glaubens“. Es handle sich um einen „Akt des abscheulichen Antisemitismus und des Terrorismus, der das Herz unserer Nation getroffen hat“. Ein Angriff auf jüdische Australier sei ein Angriff auf alle Australier, so Albanese weiter.

Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Wie die Polizei mitteilt, wurde das Wohnhaus des mutmaßlichen Täters in Bonnyrigg durchsucht. Zudem bestätigten die Behörden, dass in der Nähe des Tatorts mehrere verdächtige Gegenstände, darunter ein mutmaßlicher improvisierter Sprengsatz, gefunden wurden. Diese werden derzeit von Spezialisten untersucht. Auch wird geprüft, ob eine dritte Person an dem Anschlag beteiligt war.