von mmh 09.12.2025 13:15 Uhr

Digitale Audio-Landkarte zeigt Vielfalt der Dialekte

Ein neues Online-Archiv macht die sprachliche Vielfalt im Alpenraum sichtbar: Das Projekt AlpiLinK – Alpine Sprachen im Kontakt – präsentiert eine interaktive Karte mit über 12.000 Audioaufnahmen aus Südtirol und tausenden weiteren aus anderen Regionen. Ziel ist es, Minderheitensprachen und Dialekte zu erforschen und öffentlich zugänglich zu machen. Unterstützt wurde das Projekt von fünf Universitäten und vom Ministerium für Universität und Forschung als Projekt von nationalem Interesse gefördert.

Die beteiligten Dozentinnen und Dozenten( Foto: unibz)

Beteiligung von Schulen und Bürgern

In Südtirol beteiligten sich neun Schulen mit mehr als 360 Schülerinnen und Schülern, die Menschen in ihrer Umgebung interviewten und Aufnahmen erstellten. Insgesamt umfasst AlpiLinK 18 Minderheitensprachen und Dialekte, über 3.300 Sprecherinnen und Sprecher aus 1.033 Gemeinden sowie tausende Audiodateien, darunter Tiroler Dialekte, Ladinisch, Zimbrisch, Walserdeutsch, Frankoprovenzalisch und viele weitere. Besonders hervorzuheben ist die hohe Beteiligung der Gemeinde Lusern, wo rund 13 Prozent der Bevölkerung mitmachten.

Neue digitale Werkzeuge für Forschung und Öffentlichkeit

Die interaktive Karte bietet Forschern und Interessierten die Möglichkeit, regionale Ausdrucksweisen zu vergleichen – etwa wie dasselbe Lebensmittel in verschiedenen Dialekten bezeichnet wird. Parallel entstand das erste digitale Wörterbuch Zimbrisch–Italienisch der Gemeinde Giazza.

Die AlpiLinK-Plattform bildet die Basis für künftige Projekte: Das Nachfolgeprojekt corDATA soll die Plattform weiterentwickeln und zu einer zentralen Sprachkarte für den gesamten Alpenraum ausbauen. Zudem bleibt das interuniversitäre Netzwerk der beteiligten Universitäten bestehen, um Forschung und Expertise langfristig zu bündeln.

Die Ergebnisse und Perspektiven von AlpiLinK wurden vergangene Woche bei einer Pressekonferenz an der Universität Verona vorgestellt, an der alle fünf Universitäten beteiligt waren.

Jetzt
,
oder
oder mit versenden.

Es gibt neue Nachrichten auf der Startseite