Großrazzia im Tiroler Unterland: Steuerbetrug in Hotelbetrieb aufgedeckt

Das Ehepaar, das neben dem Wellness- und Hotelunternehmen auch mehrere Ferienwohnungen betrieb, habe erhebliche Umsätze nicht erklärt und dadurch einen Einkommen- und Umsatzsteuerbetrug begangen, hieß es. Es bestanden Hinweise auf „fehlende oder unzureichende Registrierkassen- und Geschäftsbücherführung, mangelhafte Belegausstellung und irreführende Preisgestaltung“. Die auf Hotelrechnungen ausgewiesenen Preise sollen vielfach unter den offiziell beworbenen Preisen gelegen haben und Getränke seien auf den Rechnungen teilweise nicht gesondert ausgewiesen worden. „Eine Kalkulation der Steuerfahndung auf Basis von Nächtigungszahlen und marktüblichen Preisen ergab deutliche Abweichungen zu den erklärten Umsätzen“, verlautete es zudem aus dem Ministerium. Auch sollen bei der Vermietung „hochwertiger Ferienwohnungen“ keinerlei Einkünfte erklärt worden sein, obwohl Nächtigungen beim Tourismusverband gemeldet worden waren.
Durchsuchungen an sechs Einsatzorten
Die nunmehrigen Vorwürfe resultierten jedenfalls aus einer konzertierten Aktion: Die Steuerfahnder sowie IT-Forensiker und Spezialeinheiten waren an sechs Orten im Einsatz. Das Einsatzkommando Cobra West wurde hinzugezogen, da mehrere der verdächtigen Familienmitglieder rechtmäßig Lang- und Kurzwaffen besaßen. Die Einsätze verliefen jedoch „geordnet und ohne Zwischenfälle“, wie es hieß. Im Zuge der Aktion wurden ein Bankschließfach sowie ein Safe geöffnet und umfangreiche Beweismittel sichergestellt, darunter Geschäftsunterlagen, Buchhaltungsdaten sowie elektronische Speichermedien. Auch einer großen Menge digitaler Daten wurde man habhaft. In den kommenden Wochen soll die Auswertung stattfinden.
Indes wurden rund 53.000 Euro konfisziert. Weitergehende Sicherstellungen seien aufgrund „ausreichender Vermögenswerte der Beschuldigten“ nicht nötig gewesen.
apa






