von ih 27.11.2025 18:39 Uhr

Hausdurchsuchung: Streit um satirisches Buchcover eskaliert

Am Mittwochmorgen hat die deutsche Polizei die Wohnung des in Berlin lebenden US-Schriftstellers CJ Hopkins durchsucht. Nach Angaben Hopkins’ betraten drei bewaffnete Beamte die Wohnung, beschlagnahmten seinen Computer und durchsuchten ihn sowie seine Frau. Sein Anwalt bestätigte den Einsatz gegenüber der Jungen Freiheit.

APA/dpa

Die Berliner Staatsanwaltschaft wirft Hopkins vor, nach den Paragraphen 86 und 86a NS-Propaganda verbreitet zu haben. Anlass ist sein 2021 erschienenes Buch „The Rise of the New Normal Reich“, dessen Cover eine FFP2-Maske zeigt, hinter der ein schemenhaftes Hakenkreuz zu erkennen ist. Hopkins’ Anwalt bezeichnet den Einsatz als unverhältnismäßig und betont, das Motiv sei eindeutig satirisch gemeint.

Bereits 2023 war Hopkins angeklagt worden, nachdem er das Buchcover auf X veröffentlicht hatte. Während er zunächst freigesprochen wurde, verurteilte ihn das Kammergericht Berlin im September 2024 zu einer Geldstrafe von 3.600 Euro. Nun richtet sich das Verfahren laut Hopkins gegen das Buch selbst. Polizei und Staatsanwaltschaft äußerten sich bislang nicht zu dem aktuellen Einsatz.

Der Fall reiht sich ein in jüngste Ermittlungen wegen mutmaßlicher verfassungsfeindlicher Kennzeichen: Erst vor einem Monat hatte die Staatsanwaltschaft eine Hausdurchsuchung beim Publizisten Norbert Bolz veranlasst, nachdem dieser auf X eine Schlagzeile der taz kommentiert hatte, in der die Formulierung „Deutschland erwache“ verwendet wurde – eine historische NS-Parole.

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