von ih 22.11.2025 12:09 Uhr

Südtirol: 500.000 Euro teure Steine sind billige Kunstkopie

Was vielen bereits bekannt sein dürfte: 500.000 Euro Steuergeld hat das Land Südtirol unlängst für fünf Steininstallationen in Kreisverkehren ausgegeben (UT24 berichtete). Doch jetzt kommt’s noch dicker: Das vermeintliche Kunstobjekt ist auch kreativ eine Nullnummer. So wurde einfach das Kunstwerk „Seven Magic Mountains“ vom Schweizer Künstler Udo Rondinone kopiert.

Links das Original, rechts die 500.000 Euro teure kopie aus Südtirol - anlässlich Olympia. - Foto: By Phil Nash from Wikimedia Commons CC BY-SA 4.0 & GFDLViews, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons

Eine billige Kopie

Eigentlich sollten die Steinhaufen als „Stoanerne Mandln“ die Olympischen Winterspiele 2026 würdig begleiten. Tradition! Identität! Kultur! – so die offizielle PR.

Doch wer die Installationen sieht, erkennt sofort: Das ist eher „Udo Rondinone auf AliExpress“.

Statt echter Bergtradition – also jener sorgfältig gestapelten Steinmännchen, die Wanderer seit Jahrhunderten bauen – bekam Südtirol eine Art „leicht verwelkter Instagram-Kunst-Versuch“ in den Kreisverkehr gestellt. Und ließ den Steuerzahler dafür eine halbe Million Euro blechen.

Kunstkenner lachen – Bürger zahlen

Kunstexperten schmunzeln, Bürger schäumen: Warum eine halbe Million ausgeben, um eine weltbekannte Kunstinstallation schlechter nachzubauen?

Wo Udo Rondinone Farbe, Größe und klare künstlerische Handschrift einsetzt, wirken Südtirols Steintürme eher wie:

  • „Moch mer schnell fertig, die Olympia-Deadline kimmp!“

  • „Budget isch eh schun frei!“

  • „Schaug eh niamend genau hin!“

Tradition? Fehlanzeige!

Mit echten stoanernen Mandln – jenen mystischen Steinmarkierungen in den Bergen – hat das Ganze übrigens genau gar nichts zu tun.

Keine Symbolik.
Keine Geschichte.
Kein Herzblut.
Nur Steine. Teure Steine.

Südtirol investiert – und verliert

Am Ende bleibt ein fader Nachgeschmack: Man hat nicht in Kunst investiert, sondern in ein Plagiat-Gefühl. Nicht in Kultur, sondern in Kulisse. Nicht in Tradition, sondern in Peinlichkeit.

Eine halbe Million Euro – und Südtirol steht da wie der Tourist, der sich am Strand gefälschte Markenware andrehen lässt und erst im Hotel merkt: „Oha… das ist ja wirklich nur eine Kopie.“

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