Südtirols Industrie zwischen Sorgen und Zuversicht

Das Geschäftsklima im Südtiroler Verarbeitenden Gewerbe ist heuer durch eine starke Heterogenität gekennzeichnet., berichtet die Handelskammer in einer Aussendung Die Umsatzdynamik leidet unter der schwachen Nachfrage auf dem italienischen Markt und den Schwierigkeiten der deutschen und österreichischen Wirtschaft. In der ersten Jahreshälfte beliefen sich die Exporte aus Südtirol – ohne landwirtschaftliche Erzeugnisse – auf rund 3,3 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahressemester entspricht. Was die Beschäftigung betrifft, so waren in den ersten drei Quartalen 2025 durchschnittlich rund 35.200 Personen im Verarbeitenden Gewerbe beschäftigt. Dies sind 0,5 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres. Die Einschätzungen zur Ertragslage fallen in den einzelnen Branchen sehr unterschiedlich aus: Im Druckgewerbe sowie in der Textil- und Bekleidungssparte klagt jedes dritte Unternehmen über eine unbefriedigende Rentabilität. Im Gegensatz dazu sind in der Baustoffproduktion, in der Holzbranche sowie im Maschinen- und Fahrzeugbau mehr als neun von zehn Unternehmen mit dem laufenden Geschäftsjahr zufrieden.
Die befragten Unternehmen erwarten, dass die Auslastung der Produktionskapazität auch 2026 in etwa auf dem heurigen Niveau von 85 Prozent bleiben wird. Das Umsatzwachstum könnte sich vor allem bei großen Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten leicht verstärken, auch dank steigender Verkaufspreise. Die Erholung der Investitionen wird aber voraussichtlich weiterhin aufgrund der großen Ungewissheit schwach sein. Die Zunahme der Betriebskosten dürfte eher moderat bleiben, sodass neun von zehn Unternehmen auch im kommenden Jahr eine (zumindest) befriedigende Ertragslage erwarten. Optimismus gibt es vor allem im Druckgewerbe, in der Baustoffproduktion und im Maschinen- und Fahrzeugbau: In diesen Branchen rechnen fast alle Unternehmen mit einer befriedigenden in etwa einem Fünftel der Fälle sogar einer guten Rentabilität. Bescheidener sind hingegen die Aussichten in der Lebensmittelherstellung und in der Textil- und Bekleidungssparte, wo viele Unternehmen für 2026 eine schlechte Rentabilität erwarten.






