von mmh 12.11.2025 22:16 Uhr

Kein Platz für Gewalt: Vorfälle erschüttern Südtirols Jugendfußball

Fußball soll Teamgeist, Fairness und Leidenschaft fördern. Doch immer öfter wird der Sport von Aggression und Gewalt überschattet – auch in Südtirol. Jüngste Vorfälle im Jugendbereich zeigen, dass selbst Spiele von 14- 16-Jährigen nicht mehr frei von Drohungen und Übergriffen sind. 

(Bild: KI-generiert/mmh)

Am gestrigen Tag machte der ASV Freienfeld auf seiner Instagram-Seite einen Vorfall öffentlich, der viele schockierte:

Nach dem A-Jugendspiel des ASV Freienfeld in Bozen kam es laut dem Verein zu erschreckenden und inakzeptablen Szenen. Von den Tribünen aus wurden Freienfelder Spieler beleidigt, und nach dem Abpfiff eskalierte die Situation weiter. Mehrere Jugendliche – darunter sowohl gegnerische Spieler als auch Zuschauer – drangen in die Kabine der Freienfelder Mannschaft ein, wo sie Spieler und Trainer bedrohten und einschüchterten. Sogar sei angekündigt worden, dass die Mannschaft „draußen erwartet“ werde. Da die Lage zunehmend außer Kontrolle geriet und die Sicherheit der Jugendlichen gefährdet war, sah sich der Trainer gezwungen, die Carabinieri zu verständigen. Selbst beim Abfahren kam es laut Vereinsangaben zu weiteren Übergriffen: An einer roten Ampel wurde die Tür des Mannschaftsbusses geöffnet, es kam zu Spuckattacken und erneuten Drohungen.

Die betroffenen Spieler sind erst zwischen 14 und 16 Jahre alt – ein Alter, in dem Sport eigentlich vor allem Freude, Teamgeist und Fairness vermitteln sollte. Der Verein spricht in seiner Stellungnahme von einem klaren Bruch mit den Grundwerten des Fußballs und fordert klare Konsequenzen sowie ein entschlossenes Handeln der zuständigen Stellen.

Faustschlag ins Gesicht

Nur wenige Wochen zuvor hatte es bereits einen ähnlichen Zwischenfall gegeben. Nach einem A-Jugendspiel zwischen dem ASV Vahrn und Oltrisarco Bozen wurde ein Jugendspieler aus Vahrn nach dem Schlusspfiff vor den Kabinen von einem Gegenspieler ins Gesicht geschlagen. Der verletzte Spieler musste sich anschließend in ärztliche Behandlung begeben.

Ein Betreuer des ASV Vahrn, der beim Spiel anwesend war, schildert gegenüber UT24 seine Eindrücke:

„Nach dem Schlusspfiff, als bereits fast alle Spieler in der Kabine waren, kam einer unserer Jungs aufgeregt angerannt und rief: ‚Oben wird … gerade zusammengeschlagen!‘ Gemeinsam mit dem Trainerteam sind wir sofort die Treppe hinaufgelaufen und sahen unseren Spieler am Boden liegen – sein Trikot war voller Blut. Einer hatte ihn festgehalten, während ein anderer ihm mit der Faust ins Gesicht schlug.“

Auch zur Frage, wie sie auf den Vorfall reagierten und welche Maßnahmen getroffen wurden, erklärt er:

„Natürlich haben wir den Vorfall sofort dem Schiedsrichter gemeldet. Danach kam es noch zu lautstarken Wortgefechten zwischen Spielern und Verantwortlichen. Unser Spieler erstattete Anzeige, nachdem er im Krankenhaus behandelt worden war.“

Die beiden Vorfälle zeigen ein besorgniserregendes Muster. Immer häufiger berichten Schiedsrichter, Trainer und Vereinsverantwortliche im Südtiroler Amateurfußball von respektlosem Verhalten, Beleidigungen und Aggressionen – sowohl auf dem Spielfeld als auch auf den Rängen.

Ein Zeichen setzen

Die jüngsten Ereignisse sollten ein Weckruf sein. Emotionen gehören zum Fußball, und auch hitzige Wortgefechte sind Teil des Wettbewerbs – doch am Ende gibt man sich die Hand. Denn selbst wenn man auf dem Platz Gegner ist, verbindet alle dieselbe Leidenschaft: die Liebe zum Spiel. Fußball soll Menschen zusammenbringen, nicht trennen – und schon gar nicht zur Gewalt führen.

Jetzt sind Vereine, Trainer, Eltern, Zuschauer und Verbände gefordert, gemeinsam ein deutliches Zeichen zu setzen:
Für Fairness. Für Respekt. Für den Fußball.

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