Mahnung zum Frieden in unruhigen Zeiten

Zahlreiche Ehrengäste aus Brixen und Vahrn
Unter den Anwesenden befanden sich der Brixner Bürgermeister Andreas Jungmann, Stadträtin Bettina Kerer sowie mehrere Mitglieder des Brixner Gemeinderates. Auch Vahrns Bürgermeister Andreas Schatzer nahm gemeinsam mit Abordnungen der Schützenkompanien Vahrn und Neustift, der Ehrenkompanie „Peter Mayr“ Brixen, der Frontkämpfer, der Carabinieri, der Alpini und der Stadtpolizei an der Feier teil.
Begrüßt wurden die Gäste vom Obmann des Bürgerkomitees, Robert Recla, der den Anwesenden für ihr Kommen dankte und die Bedeutung des Friedhofs als Ort der Erinnerung und Mahnung hervorhob.
Friedensbotschaft von Hochw. Kerschbaumer
Die heilige Messe wurde von Hochwürden Florian Kerschbaumer zelebriert. In seiner Predigt erinnerte er an Papst Leo, der in seinem ersten Sonntagsgebet im Mai dieses Jahres auf dem Petersplatz eindringlich „Nie wieder Krieg“ gerufen hatte.
„Papst Leo ist für mich ein wahrer Friedenspapst“, sagte Kerschbaumer. „Ohne Frieden ist ein echtes Miteinander nicht möglich – weder in der Familie, noch in der Gesellschaft oder zwischen den Völkern.“
Musikalisch umrahmt wurde die Feier vom Männergesangsverein Brixen (MGV) und einer Bläsergruppe der Bürgerkapelle Brixen, die mit ihren feierlichen Klängen für eine würdige Atmosphäre sorgten.
„Dieser Ort ist Denkmal und Mahnmal zugleich“
In seiner eindrucksvollen Gedenkrede sprach Bürgermeister Andreas Schatzer über die Bedeutung des Erinnerns in einer Zeit, in der Krieg und Leid weltweit wieder zunehmen.
„An diesem abgeschiedenen Ort zwischen Brixen und Vahrn herrscht eine besondere Stille“, sagte Schatzer. „Dieser Ort lädt uns ein, innezuhalten und uns mit den vielen Namen auf den Grabsteinen auseinanderzusetzen – mit den Lebensgeschichten dahinter, mit den Familien, Hoffnungen und Träumen dieser Menschen.“
Er erinnerte daran, dass auch die Gegenwart keine friedliche Selbstverständlichkeit sei:
„Noch immer toben Kriege – in der Ukraine, im Nahen Osten und in vielen anderen Regionen der Welt. Das zeigt uns, dass Frieden nicht selbstverständlich ist, sondern täglich neu gestaltet und bewahrt werden muss.“
Scharf warnte Schatzer davor, aus der Geschichte falsche Lehren zu ziehen: „Für uns ist es leicht, aus heutiger Sicht zu urteilen. Doch für die Menschen damals war es schwer, inmitten von Angst, Propaganda und Zwang den richtigen Weg zu erkennen. Diese Einsicht sollte uns demütig machen.“
Besonders eindrücklich zitierte er den Satz, der am Eingang der Kapelle eingemeißelt ist: „Wir, die wir für Euch unser höchstes Gut, das Leben, hingegeben haben, hinterlassen euch als letzte Mahnung: Haltet Frieden.“
Daraus leitete Schatzer seinen Appell ab: „Dieser Satz ist Verpflichtung für uns alle. Halten wir Frieden – im Gedanken, im Herzen und im Handeln.“
Ehrensalve und stilles Gedenken
Den feierlichen Abschluss bildete eine Ehrensalve der Schützenkompanie „Peter Mayr“ Brixen unter dem Kommando von Hauptmann Thomas Mitterrutzner. Anschließend wurden Kränze niedergelegt, ehe das Lied „Ich hatt’ einen Kameraden“ erklang.
So endete eine würdige und bewegende Gedenkfeier, die deutlich machte: Die Erinnerung an die Gefallenen ist untrennbar mit der Verantwortung für den Frieden verbunden – damals wie heute.






