Faschistische Denkmäler sind keine Mahnmale – sie gehören beseitigt

Forderung nach Beseitigung des Siegesdenkmals
Mit einem Begehrensantrag im Landtag verlangt die Süd-Tiroler Freiheit die Entfernung sämtlicher faschistischer Denkmäler in Südtirol – allen voran des sogenannten „Siegesdenkmals“ in Bozen. Dieses Bauwerk, so die Bewegung, stehe nicht für Frieden, sondern für die italienische Vormachtpolitik und die Unterdrückung der Südtiroler Bevölkerung.
Die lateinischen Inschriften – „Hier an den Grenzen des Vaterlandes setze die Feldzeichen“ – und die in Richtung Norden gerichtete Siegesgöttin seien klare Symbole italienischer Machtdemonstration gegenüber Österreich. Landtagsabgeordneter Sven Knoll betont: „Wer glaubt, man könne ein faschistisches Denkmal durch ein paar erklärende Tafeln in ein Symbol der Demokratie verwandeln, der irrt gewaltig.“ Ein Denkmal, das Diktatur und Unterdrückung verherrliche, könne niemals ein Mahnmal für Frieden und Freiheit sein. Knoll fordert, das Monument abzutragen und – ähnlich wie Überreste des Nationalsozialismus in Deutschland – nur mehr museal aufzuarbeiten.
Kritik an staatlicher Sanierung und aktuelle Beispiele
Scharf kritisiert die Bewegung auch die Tatsache, dass das Siegesdenkmal bis heute unverändert besteht und nun mit staatlichen Geldern saniert werden soll. Dies sei eine Provokation für alle Südtiroler, die unter der faschistischen Italianisierungspolitik gelitten haben. Das unterirdische Dokumentationszentrum ändere nichts an der ideologischen Wirkung des Bauwerks, da an der Oberfläche weiterhin alle Symbole aus der Mussolini-Zeit erhalten geblieben seien.
Im Antrag wird gefordert, das Denkmal abzubauen und seine Teile in einem Museum für Zeitgeschichte wissenschaftlich und ideologiefrei auszustellen. Ebenso sollen alle anderen faschistischen Symbole entfernt, Gedenkveranstaltungen an solchen Orten untersagt und faschistische Relikte – etwa der Verkauf von Mussolini-Wein oder das Zeigen des römischen Grußes – verboten werden.
Als jüngstes Beispiel führt die Süd-Tiroler Freiheit die Feier zum 153. Jahrestag der Alpini im Oktober 2025 in Bozen an. Diese habe vor der Statue von Gaius Julius Cäsar stattgefunden, deren Sockel mit faschistischen Liktorenbündeln verziert ist. Auch ranghohe Politiker aus verschiedenen politischen Lagern hätten dort den Alpini ihre Ehrerbietung erwiesen.
Keine Toleranz für faschistische Devotionalien
Neben Denkmälern und Symbolen will die Süd-Tiroler Freiheit auch gegen die Verherrlichung des Faschismus im Alltag vorgehen. So sollen der Verkauf und die öffentliche Zurschaustellung faschistischer Devotionalien – etwa der sogenannte „Mussolini-Wein“ – sowie Gesten wie der römische Gruß konsequent verboten werden. Solche Produkte und Handlungen verhöhnten die Opfer des Faschismus und seien mit einem demokratischen Geschichtsverständnis unvereinbar.
„Süd-Tirol braucht keine Denkmäler der Unterdrückung, sondern Zeichen des Respekts und der Verständigung“, so Knoll abschließend. Solange das Siegesdenkmal in Bozen stehe, könne von einem echten Frieden keine Rede sein. Die Süd-Tiroler Freiheit fordert daher von der Landesregierung, in Rom klare Worte zu finden und die Entfernung dieser Relikte einzufordern.






