Weitere Festnahmen zwei Wochen nach Louvre-Einbruch

Drei weitere zunächst ebenfalls festgenommene Menschen seien dagegen am Samstag wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Von der Beute fehlt weiterhin jede Spur.
Bei den beiden nun Beschuldigten handelt es sich nach Angaben von Staatsanwältin Laure Beccuau um einen 37-jährigen Mann und seine ein Jahr ältere Partnerin. Der Mann sei vermutlich einer der vier Louvre-Einbrecher. Er werde des bandenmäßigen Diebstahls und der kriminellen Verschwörung zur Vorbereitung einer Straftat beschuldigt.
Verdächtige in Tränen aufgelöst
Die Frau aus La Courneuve am nördlichen Pariser Stadtrand war nach Angaben eines Reporters der Nachrichtenagentur AFP in Tränen aufgelöst, als sie am Samstag vor einem Gericht in der französischen Hauptstadt erschien und offizielle Ermittlungen gegen sie verfügt wurden. Ihr werden Beihilfe zum Diebstahl durch eine organisierte Bande und Bildung einer kriminellen Vereinigung zur Begehung einer Straftat vorgeworfen.
„Beide Beschuldigten bestreiten jegliche Beteiligung an den Vorfällen“, sagte Beccuau. Sie zog zudem am Sonntag in einem Radiointerview die Möglichkeit in Betracht, dass an der Tat neben den vier Einbrechern weitere Kriminelle beteiligt waren, es seien offenbar „Staffelfahrzeuge“ benutzt worden – also mehrere Fahrzeuge hintereinander. Zudem betonte die Staatsanwältin, dass es derzeit keine Hinweise darauf gebe, dass Louvre-Angestellte in die Tat verwickelt seien.
Bereits vor gut einer Woche waren zwei Verdächtige festgenommen worden, die nach Angaben der Staatsanwaltschaft ein Teilgeständnis ablegten und in Untersuchungshaft kamen. Sie stehen im Verdacht, die beiden Täter gewesen zu sein, die in die Kronjuwelen-Galerie im Louvre eindrangen, während zwei Komplizen draußen warteten.
Suche nach Drahtzieher
„Es gibt vier Einbrecher, mindestens einer ist noch nicht gefunden“, sagte am Samstag Innenminister Laurent Nuñez der Zeitung „Le Parisien“. Außerdem würden auch noch der oder die Drahtzieher für den spektakulären Raub gesucht. Es gebe aber „keinen Grund, ausländische Einmischung in diesem Fall zu vermuten, insbesondere keine russische“, sagte der Minister.
Die vier Einbrecher waren am 19. Oktober mit Hilfe eines Lastenaufzugs durch ein Fenster in die erste Etage des berühmten Museums im Zentrum von Paris gelangt und hatten mit einem Trennschleifer zwei Vitrinen geöffnet. Die Diebe erbeuteten acht mit Diamanten und Edelsteinen besetzte Schmuckstücke der französischen Kronjuwelen.
Der Einbruch erfolgte eine halbe Stunde nach Museumsöffnung und dauerte keine zehn Minuten. Die Täter entkamen auf Motorrollern. Von dem Schmuck im Wert von geschätzt 88 Millionen Euro sowie unschätzbarem historischen Wert fehlt bis heute jede Spur. „Es gibt verschiedene Hypothesen bezüglich der Vermögenswerte, darunter die Möglichkeit, dass sie bereits ins Ausland verkauft wurden“, sagte Innenminister Nuñez. „Ich bin aber weiterhin zuversichtlich, dass sie wiedergefunden werden können.“
apa






