Südtirols Wirtschaft wächst weiter

Im Jahr 2022 zählt Südtirol 50.321 Arbeitsstätten im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich. Dort arbeiten 207.328 Personen, davon 154.492 als abhängig Beschäftigte.
Deutlicher Anstieg der Wertschöpfung
Die betriebliche Wertschöpfung steigt im Vergleich zu 2021 um 16,3 Kauf 15,2 Milliarden Euro. Die sichtbare Arbeitsproduktivität, also die Wertschöpfung pro Beschäftigtem, liegt bei 73.100 Euro, der höchste Wert in ganz Italien. Dahinter folgen die Lombardei mit 71.000 Euro und Welschtirol mit 65.200 Euro. Der nationale Durchschnitt beträgt 56.600 Euro, den niedrigsten Wert verzeichnet Kalabrien mit 34.700 Euro.
Im Produzierenden Gewerbe liegt Südtirol mit 96.200 Euro je Beschäftigtem auf Platz zwei hinter dem Latium (103.200 Euro). Im Dienstleistungsbereich führt Südtirol mit 62.800 Euro knapp vor der Lombardei (62.700 Euro).
Umsatz über Landes- und Bundesdurchschnitt
Der Gesamtumsatz aller Unternehmen im Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich beträgt 54,6 Milliarden Euro, ein Plus von 23,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Der Umsatz je Beschäftigtem liegt bei 263.300 Euro. Damit liegt Südtirol sowohl über dem gesamten italienischen Durchschnitt (244.500 Euro) als auch über dem von Welschtirol (225.600 Euro). Gegenüber 2021 stieg dieser Wert in Südtirol um siebzehn Komma drei Prozent.
Höhere Löhne als Italien
Die durchschnittliche Bruttojahresentlohnung pro abhängig Beschäftigtem beträgt 31.858 Euro. Im Produzierenden Gewerbe liegt sie bei 36.236 Euro, im Dienstleistungsbereich bei 29.598 Euro.
Damit liegt Südtirol deutlich über den Werten von Welschtirol (27.188 Euro) und des italienischen Durchschnitts (27.784 Euro). Landesweit belegt Südtirol Platz zwei hinter der Lombardei (31.916 Euro).
Kleine und mittlere Unternehmen dominieren
Die Wirtschaft Südtirols wird vor allem von Klein- und Kleinstbetrieben getragen. Unternehmen mit bis zu neun Beschäftigten und zehn bis 49 Beschäftigten erzeugen zusammen 70,4 Prozent der gesamten Wertschöpfung.
Allein die Kleinstunternehmen erwirtschaften 39,7 Prozent. Fast alle Arbeitsstätten (99,1 Prozent) haben weniger als 50 Beschäftigte, 92,1 Prozent sogar weniger als zehn.
Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit weniger als 250 Beschäftigten machen 99,9 Prozent aller Betriebe aus, stellen 93,6 Prozent der Arbeitskräfte und 91,4 Prozent der abhängig Beschäftigten. Sie erwirtschaften 90,9 Prozent des Umsatzes und tätigen 90,2 Prozent der Einkäufe von Gütern und Dienstleistungen. Die Kleinunternehmen (zehn bis 49 Beschäftigte) erzielen die höchsten Anteile bei Personalaufwendungen (37,6 Prozent), Umsatz (35,0 Prozent) und Löhnen (37,5 Prozent).
Die Kleinstbetriebe (null bis neun Beschäftigte) führen bei der Zahl der Beschäftigten (43,9 Prozent) und der Wertschöpfung (39,7 Prozent).
Großbetriebe mit mehr als 250 Beschäftigten erreichen die höchste Wertschöpfung pro Kopf (103.329 Euro) und zahlen im Durchschnitt die höchsten Bruttolöhne (41.532 Euro).
Dienstleistungssektor dominiert
Der Dienstleistungsbereich macht 76 Prozent aller Arbeitsstätten aus. Er beschäftigt 69,2 Prozent aller Arbeitskräfte und 66 Prozent der abhängig Beschäftigten. Der Anteil an Einkäufen von Gütern und Dienstleistungen liegt bei 51,9 Prozent und ist damit der niedrigste im Vergleich zu anderen Wirtschaftsgrößen.
Multinationale Konzerne mit hoher Produktivität
Ausländische multinationale Konzerne stellen 2,2 Prozent aller Arbeitsstätten, italienische multinationale Konzerne 1,9 Prozent. Zusammen erzeugen sie 22,7 Prozent der gesamten Wertschöpfung Südtirols.
Die Wertschöpfung pro Beschäftigtem liegt bei 94.823 Euro bei italienischen und 97.226 Euro bei ausländischen Konzernen, deutlich über dem Südtiroler Durchschnitt.
Auch die Löhne sind höher: Die durchschnittliche Bruttojahresentlohnung in ausländischen Konzernen liegt bei 40.053 Euro (plus 25,7 Prozent), bei italienischen bei 38.139 Euro (plus 19,7 Prozent) im Vergleich zum Durchschnitt aller Arbeitsstätten.
Wirtschaftliche Schwerpunkte in den Städten
Die größten Gemeinden Bozen, Meran, Brixen und Bruneck liegen bei allen wichtigen Wirtschaftsgrößen an der Spitze. Von der Zahl der Betriebe über Beschäftigte bis hin zu Wertschöpfung und Umsatz. Diese vier Städte erwirtschaften zusammen 46,8 Prozent der gesamten Wertschöpfung Südtirols, davon allein 31,5 Prozent in Bozen. Beim Umsatz liegt der Anteil bei 52,6 Prozent, wovon 38,1 Prozent auf Bozen entfallen.
Insgesamt befinden sich 40,6 Prozent aller Arbeitsstätten und 40 Prozent der Beschäftigten in diesen vier Gemeinden.
Bei einzelnen Kennzahlen führen jedoch kleinere Gemeinden: Terlan erzielt mit 514.788 Euro Umsatz pro Beschäftigtem den Spitzenwert, Franzensfeste liegt bei der durchschnittlichen Bruttojahresentlohnung pro Beschäftigtem mit 43.557 Euro an erster Stelle.






