Gerald Grosz im UT24-Interview: „Südtirol ist nicht Teil Italiens“

Eine besondere Symbolik für Südtirol
„Die Süd-Tiroler Freiheit hat mich schon Anfang des Jahres kontaktiert, und ich habe die Einladung gerne angenommen“, erzählt Gerald Grosz im Gespräch mit UT24.
Dass sein Besuch just am Vorabend des österreichischen Nationalfeiertages stattfinde, habe für ihn „eine besondere Symbolik“.
„Ich habe Tirol nie verlassen“
Der 47-Jährige erinnert sich im Gespräch mit UT24 an seine Kindheit in Südtirol und spricht zugleich über seine politischen Empfindungen bei seiner Fahrt über den Brenner:
„Ich habe nie die österreichische Staatsgrenze verlassen, ich habe Tirol nie verlassen – ich bin immer in Tirol geblieben“, sagt Grosz stolz zu UT24. Die Teilung des Landes bezeichnet er in diesem Zusammenhang als „Betriebsunfall der Geschichte“. Südtirol sei „ein Tirolerland, ein deutsches Land“.
Zugleich betont er: „Bei aller Wertschätzung und allem Respekt zu den Italienern – Südtirol ist nicht Teil Italiens.“
Doppelte Staatsbürgerschaft als „Selbstverständlichkeit“
Zur oft diskutierten Frage der österreichischen Staatsbürgerschaft für Südtiroler erklärt Gerald Grosz auf Nachfrage von UT24: „Selbstverständlich sollte die doppelte Staatsbürgerschaft Realität werden. Die Südtiroler sind Teil Österreichs.“
Die Südtiroler seien „durch die Wirren des Ersten Weltkriegs, den Faschismus und den Zweiten Weltkrieg“ von Österreich abgetrennt worden. Für Grosz sei es daher wichtig, dass Österreich seine Schutzmachtfunktion ernst nehme: „Die Tirolerinnen und Tiroler südlich des Brenners sollten das Privileg erhalten, auch die österreichische Staatsbürgerschaft zu besitzen.“
Mittelfristig, so Grosz im UT24-Gespräch, sollte es auch möglich werden, „dass die Südtiroler selbst bestimmen, wo sie ihre Zukunft sehen“.
Kritik an Wirtschaftspolitik und Migration
Grosz beschreibt Südtirol im UT24-Gespräch als „starkes, wirtschaftlich prägendes Land“ mit industrieller und touristischer Stärke, aber auch als Region, die „unter den europäischen Fehlentwicklungen der letzten Jahre“ leide. Als Beispiele nennt er dabei unter anderem die Energiekrise, die Russland-Sanktionen und die Migration.
„Seit 2015 haben wir in Europa 9,3 Millionen Menschen transkontinental aufgenommen – das größte politische Verbrechen der Nachkriegsgeschichte“, so Grosz. Die Folgen dieser Politik seien „steigende Kriminalität und der Verlust sozialer Sicherheit“.
Zudem kritisiert er, dass sich viele etablierte Parteien – auch die Südtiroler Volkspartei – „in Wahlkämpfen konservativ geben, danach aber immer brav links abbiegen“.
„Merkels Werk“ und die Folgen
In seinem neuen Buch Merkels Werk gibt Gerald Grosz der ehemaligen deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel eine zentrale Verantwortung für die europäische Migrationskrise. „Am 31. August 2015 hat sie mit dem Satz ‚Wir schaffen das‘ geltende EU-Gesetze außer Kraft gesetzt“, erklärt der österreichische Polit-Kommentator gegenüber UT24.
Grosz wirft Merkel in erster Linie vor, mit ihrer Politik „einen Dominoeffekt von Berlin bis in den Nahen Osten“ ausgelöst zu haben. „Aber Merkel hatte Helfer – in Österreich, in Italien, in den Medien. Alle haben mitgemacht.“
Den italienischen Staat sieht Grosz in diesem Zusammenhang als „nützlichen Idioten der europäischen Flüchtlingspolitik“ und sagt, Europa dürfe „nicht das Resozialisierungsprojekt für alle Kriminellen und Armutsgefährdeten der Welt“ sein.
„Europa steht am Kipppunkt“
Mit Blick auf die Zukunft Europas sieht Gerald Grosz derzeit schwarz: „Wir sehen in vielen europäischen Städten, auch in Wien oder Berlin, dass ganze Stadtgebiete verloren gehen.“
Nur durch „konsequente Abschiebungen, den Stopp von Sozialleistungen für Straftäter und die Wiedereinführung nationaler Grenzkontrollen“ könne Europa die Trendwende schaffen, ist Grosz überzeugt.
„Wahre konservative Bewegungen“
Zum Abschluss des exklusiven Gesprächs mit UT24 betont Grosz, dass er auf „wahre konservative Bewegungen“ setze.
„In Österreich ist das die FPÖ, in Deutschland die AfD und in Südtirol die Süd-Tiroler Freiheit. Diese Parteien bringen die Dinge auf den Punkt – und deswegen bin ich heute hier und nicht bei der Volkspartei“, sagt er überzeugt.
Die Landesversammlung der Süd-Tiroler Freiheit wird am heutigen Samstag ab 14:30 Uhr im Schloss Maretsch beginnen.






